Säulenförmige Obstbäume: Vor- und Nachteile ihres Anbaus auf einem Grundstück
Säulenförmige Obstbäume zeichnen sich durch ihre markante, an Säulen oder Kerzen erinnernde Form aus. Sie haben kurze, nach oben gerichtete Seitenzweige und einen senkrechten Stamm. Zu ihnen zählen unter anderem Apfel-, Birnen-, Pflaumen- und Kirschbäume. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über säulenförmige Obstbäume, ihre Vor- und Nachteile sowie die wichtigsten Aspekte ihrer Pflege.
Inhalt
Allgemeine Merkmale von Säulenobstbäumen
Säulenförmige Obstbäume unterscheiden sich von herkömmlichen Bäumen dadurch, dass sie eine deutlich reduzierte Apikaldominanz aufweisen – ein Hormon, das das Wachstum von Seitenzweigen hemmt. Dies verhindert, dass sie sich nach außen ausbreiten und Schatten spenden.
Beschreibung säulenförmiger Obstbäume:
- Die Höhe kann 2–4 m erreichen, die Breite 30–50 cm;
- Die Fruchtbildung beginnt im zweiten oder dritten Jahr nach der Pflanzung;
- Ertrag – bis zu 20 kg pro Baum;
- Die Früchte sind groß und saftig.
Die Früchte eignen sich gut zum Frischverzehr, zum Einmachen und zur Weiterverarbeitung.
Im Folgenden sollten die wichtigsten Vor- und Nachteile von Säulenobstbäumen betrachtet werden.
Vorteile
Säulenförmige Obstbäume haben viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Bäumen:
- Sie sparen Platz auf Ihrem Grundstück. Sie können bis zu 10–15 Bäume pro 100 Quadratmeter Land pflanzen und eine abwechslungsreiche Ernte erzielen.
- Sie lassen sich leicht pflanzen und verpflanzen. Säulenbäume haben ein kleines Wurzelsystem und benötigen keine großen Pflanzlöcher.
- Sie vertragen den Transport problemlos und passen sich neuen Bedingungen an.
- Leicht zu ernten. Die Früchte wachsen an kurzen Zweigen entlang des Stammes und sind daher leicht zugänglich. Es werden keine Leitern oder andere Werkzeuge benötigt.
- Sie sehen auf einem Grundstück wunderschön aus. Sie schaffen eine einzigartige Landschaftswirkung und können als Hecke oder dekoratives Element verwendet werden.
Nachteile
Säulenförmige Obstbäume haben auch einige Nachteile, die beim Anbau berücksichtigt werden müssen:
- Sie benötigen besondere Pflege, da sie regelmäßig gegossen, gedüngt, beschnitten und vor Schädlingen und Krankheiten geschützt werden müssen.
- Empfindlich gegenüber Frost und Wind (kann einfrieren oder brechen).
- Sie haben eine begrenzte Lebensdauer. Typischerweise leben sie 10 bis 15 Jahre und verlieren dann schließlich ihren dekorativen Reiz und ihre Fruchtbarkeit.
- Sie können degenerieren und kleine oder minderwertige Früchte hervorbringen.
- Die Kosten sind höher als bei gewöhnlichen Obstbäumen, dafür benötigen sie aber auch mehr Pflege und Schutz.
- Im Angebot schwer zu finden.
Säulenförmige Obstbaumsorten
Nun gilt es herauszufinden, welche Obstbäume säulenförmig wachsen. Die häufigsten sind:
- Apfelbäume. Dies sind die beliebtesten Säulenapfelbäume. Es gibt über 50 Sorten, jede mit einer anderen Farbe, Form und einem anderen Geschmack. Die Sorte President beispielsweise bringt große rote Äpfel mit weißem Fruchtfleisch und süßem Geschmack hervor. Die Sorte Aragon produziert kleine gelbe Äpfel mit einem süß-säuerlichen Geschmack und einem Ananasaroma. Die Sorte Ballerina bringt schmale, rosafarbene Äpfel mit knackigem Fruchtfleisch und einem angenehmen Duft hervor.
- Birnen. Weniger bekannt, aber nicht weniger köstlich sind Säulenbirnenbäume. Es gibt etwa 20 Sorten von Säulenbirnen, jede mit unterschiedlichen Größen und Farben. Die Sorte Decora beispielsweise ist groß, gelbgrün, mit saftigem Fruchtfleisch und süßem Geschmack. Die Sorte Carmen bringt kleine, braune Birnen mit festem Fruchtfleisch und einem süß-säuerlichen Geschmack hervor. Die Sorte Venus produziert mittelgroße, grüne Birnen mit zartem Fruchtfleisch und einem duftenden Aroma.
- Pflaumen. Seltene, aber hochgeschätzte Säulenpflaumenbäume. Es gibt verschiedene Sorten mit Früchten in unterschiedlichen Violetttönen. Die Sorte „Purple Beauty“ beispielsweise bringt große, dunkelviolette Pflaumen mit weichem Fruchtfleisch und süßem Geschmack hervor. Die Sorte „Violet“ trägt mittelgroße, hellviolette Früchte mit festem Fruchtfleisch und leicht säuerlichem Geschmack. Die Sorte „Sapphire“ bringt kleine, dunkelblaue Pflaumen mit saftigem Fruchtfleisch und einem duftenden Aroma hervor.
- Kirschen. Das sind wunderschöne Bäume mit köstlichen Früchten. Es gibt etwa zehn Sorten Säulenkirschen, jede mit einem anderen Rotton. Die Sorte Rubin beispielsweise bringt große, dunkelrote Kirschen mit festem Fruchtfleisch und süßem Geschmack hervor. Die Sorte Ambre trägt mittelgroße, hellrote Kirschen mit zartem Fruchtfleisch und einem süß-säuerlichen Geschmack. Die Sorte Crystal bringt kleine, leuchtend rote Kirschen mit knackigem Fruchtfleisch und einem erfrischenden Geschmack hervor.
Die richtige Wahl von Säulen-Sämlingen
Damit Säulenobstbäume gut wachsen und Früchte tragen, ist die Wahl der richtigen Setzlinge wichtig. Hier einige Tipps, worauf Sie beim Kauf achten sollten:
- Wählen Sie gesunde und qualitativ hochwertige Setzlinge. Sie sollten frei von Schäden, Krankheiten und Schädlingen sein. Der Stamm sollte gerade und dick sein, die Wurzeln gut entwickelt und feucht. Am besten kauft man Jungpflanzen in spezialisierten Baumschulen oder seriösen Online-Shops.
- Wählen Sie Sorten, die für Ihr Klima und Ihren Boden geeignet sind. Säulenobstbäume können winterhart oder wärmeliebend, früh- oder spätreifend, selbstfruchtbar oder durch andere Sorten bestäubt sein. Berücksichtigen Sie diese Faktoren bei der Sortenwahl für Ihre Region und Ihren Standort.
- Wählen Sie verschiedene Arten und Sorten, um Ihre Ernte zu diversifizieren. Säulenförmige Obstbäume lassen sich nach Arten und Sorten kombinieren, um zu verschiedenen Jahreszeiten unterschiedliche Früchte zu ernten. So kann man beispielsweise früh-, mittel- und spätreifende Säulenapfelbäume pflanzen, um vom Sommer bis zum Herbst Äpfel zu ernten. Oder man pflanzt Säulenbirnen, -pflaumen und -kirschen, um eine Vielfalt an Farben und Geschmacksrichtungen zu erzielen.
Anpflanzen von Säulenobstbäumen
Damit Säulenobstbäume gut anwachsen und gedeihen, müssen sie richtig gepflanzt werden. Hier einige Tipps:
- Wählen Sie einen geeigneten Landeplatz. Diese Bäume bevorzugen sonnige, windgeschützte Standorte. Sie vertragen weder Schatten noch Staunässe. Der Boden sollte fruchtbar, locker und gut durchlässig sein.
- Löcher zum Pflanzen vorbereiten. Die Pflanzlöcher sollten groß genug sein, um den Wurzeln der Sämlinge ausreichend Platz zu bieten. Üblicherweise messen sie 40 x 40 x 40 cm. Am Boden des Pflanzlochs sollte eine Drainageschicht aus Steinen oder Schotter eingebracht werden, gefolgt von einer Schicht fruchtbarer Erde mit etwas Kompost oder Humus.
- Pflanzen Sie die Setzlinge in gleichen Abständen. Säulenobstbäume sollten innerhalb einer Reihe in einem Abstand von 50–70 cm und zwischen den Reihen in einem Abstand von 1–1,5 m gepflanzt werden. Dadurch wird verhindert, dass sie sich gegenseitig beim Wachstum und der Fruchtbildung beeinträchtigen. Setzlinge sollten so gepflanzt werden, dass der Wurzelhals auf Bodenhöhe oder etwas darüber liegt. Der Stamm sollte mit Stützpfählen oder Rankhilfen gestützt werden.
- Gießen und bedecken Sie die Sämlinge. Nach dem Einpflanzen sollten die Setzlinge gründlich gewässert und mit einer Mulchschicht aus Stroh, Sägemehl oder Torf abgedeckt werden. Dies hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und die Wurzeln vor Überhitzung oder Frost zu schützen.
Im ersten Jahr nach der Pflanzung muss der Baum regelmäßig und reichlich bewässert werden, insbesondere bei heißem und trockenem Wetter.
Pflege von Säulenobstbäumen
Damit die Pflanzen gut wachsen und reichlich Früchte tragen, muss man wissen, wie man Säulenobstbäume pflegt.
Topdressing
Säulenobstbäume benötigen eine regelmäßige und ausgewogene Nährstoffversorgung. Sie benötigen viel Stickstoff, Phosphor, Kalium und andere Mikronährstoffe. Die Düngung sollte mehrmals im Jahr erfolgen.
- Im Frühling, bevor die Blüte beginntSie müssen die Bäume mit einem Stickstoffdünger wie Nitroammophoska düngen. Dies fördert das grüne Wachstum und die Fruchtbildung.
- Im Sommer, nach der Blüte Während der Fruchtreifezeit sollten die Bäume mit Phosphor-Kalium-Düngemitteln wie Superphosphat oder Kaliumsalz versorgt werden. Dies verbessert die Qualität und Quantität der Früchte.
- Im Herbst, nach der Ernte Bevor der erste Frost einsetzt, sollte organischer Dünger wie Kompost oder Humus ausgebracht werden, um die Wurzeln zu stärken und die Winterhärte zu erhöhen.
Düngemittel sollten in flüssiger Form verwendet werden, indem man die Präparate in Wasser auflöst und die Bäume an den Wurzeln gießt.
Vermeiden Sie eine Überdüngung der Bäume, da dies zu übermäßigem Grünwachstum und verminderter Fruchtbarkeit führen kann.
Trimmen
Ein Rückschnitt ist notwendig, um die Form und Fruchtbarkeit der Pflanze zu erhalten. Es wird empfohlen, diesen Eingriff zweimal jährlich durchzuführen:
- Im Frühling, bevor der Saft zu fließen beginntBeschädigte, vertrocknete oder kranke Äste müssen entfernt werden. Schneiden Sie außerdem zu lange oder zu tief hängende Äste zurück. Vermeiden Sie es, die Stammspitze zu beschneiden, da dies die Form des Baumes beeinträchtigen und seinen Fruchtertrag mindern kann.
- Im Herbst, nach der ErnteBäume sollten beschnitten werden, um die Krone zu formen und die Belüftung zu verbessern. Entfernen Sie überflüssige oder sich kreuzende Äste sowie solche, die nach innen oder vom Stamm weg wachsen. Vermeiden Sie es, zu viele Äste zu beschneiden, da dies den Baum schwächt und ihn anfälliger für Frost macht.
Verwenden Sie zum Beschneiden eine scharfe, saubere Gartenschere, um gleichmäßige und glatte Schnitte zu erzielen. Um Krankheiten oder Schädlingsbefall vorzubeugen, behandeln Sie die Schnittstellen mit Gartenpech oder einem anderen Konservierungsmittel.
Vorbereitung auf den Winter
Säulenförmige Pflanzen benötigen eine Wintervorbereitung, um sie vor Frost und Wind zu schützen. Dies sollte im Spätherbst oder Frühwinter erfolgen:
- Hügel hinauf zu den BäumenDas Anhäufeln von Erde um den Baumstamm bis zu einer Höhe von 20–30 Zentimetern dient dem Schutz der Wurzeln vor Frost und verhindert das Gefrieren des Bodens.
- Bedecken Sie die BäumeVerschiedene Materialien wie Agrofaser, Jute, Netzgewebe oder Folie eignen sich als Schutz vor Frost und Wind. Der Schutz sollte an Stützen oder Pfählen befestigt werden, damit er nicht wegweht und den Baum beschädigt.
- Wickeln Sie die Bäume einBaumumwicklung ist das Einwickeln von Stamm und Ästen eines Baumes mit Material, um sie vor Nagetieren und Sonnenbrand zu schützen. Verschiedene Materialien können verwendet werden, wie z. B. Fichtenzweige, Matten, Papier oder Spezialklebeband. Die Umwicklung sollte fest sitzen, aber gleichzeitig sorgfältig erfolgen, um die Baumrinde nicht zu beschädigen.
Säulenobstbäume sind eine ausgezeichnete Wahl für alle, die frisches, leckeres Obst auf ihrem Grundstück ernten möchten. Sie sind platzsparend, leicht zu ernten und sehen zudem sehr attraktiv aus. Bei richtiger Pflege werden Sie viele Jahre Freude an ihrer Schönheit und ihren köstlichen Früchten haben.
