Warum tropft eine klebrige Flüssigkeit von meinem Apfelbaum?

Warum tropft eine klebrige Flüssigkeit von meinem Apfelbaum?

Es gibt verschiedene Gründe, warum Apfelbäume eine klebrige Flüssigkeit absondern. Gärtner nennen diesen Vorgang Gummifluss. Man vermutet, dass der Baum so versucht, eine Krankheit abzuwehren, doch diese Behandlung ist wirkungslos. Tritt eine bernsteinfarbene Flüssigkeit aus Stamm, Ästen oder Früchten aus, signalisiert der Apfelbaum ein Problem und benötigt Hilfe.

Was ist Gummose?

Der sogenannte Gummifluss ist durch die Bildung einer klaren, bernsteinfarbenen Flüssigkeit von recht dickflüssiger Konsistenz gekennzeichnet. Diese klebrige Substanz tritt aus Löchern in der Rinde aus und wird als Gummi bezeichnet. Viele mehrjährige Nutzpflanzen sind von dieser Krankheit betroffen.

Das Harz des Baumes enthält Kalzium, Magnesium, Kalium und verschiedene organische Säuren. Es ist normalerweise geschmacklos, kann aber manchmal süßlich oder leicht bitter schmecken. Der charakteristische Geschmack entsteht, wenn der Baum von einem Pilz befallen ist.

Im Stamm, den Ästen und den Früchten tritt Harz aus – dies ist hauptsächlich auf den Stärkegehalt im Pflanzengewebe zurückzuführen. Überschüssige Stärke führt zu Gewebedegeneration.

Eine erhöhte Stärkekonzentration im Holz kann durch äußere Einflüsse oder unsachgemäße Anbaumethoden verursacht werden. Manche Gärtner vernachlässigen vorbeugende Maßnahmen gegen Pilz- und Viruserkrankungen von Apfelbäumen. Das Auftreten von Harz deutet auf einen pathologischen Entzündungsprozess im Baumgewebe hin.

In den betroffenen organischen Zellen ist der Mineralstoffwechsel gestört und die Stärkekonzentration steigt. Die Zellen stellen die Bildung von neuem Holz ein und wandeln sich in Gummi um.

Die Menge der bernsteinfarbenen Flüssigkeit, die der Baum absondert, nimmt allmählich zu. Sie entsteht durch Wunden in der Rinde, die meist recht tief sind. Anhaltende Gummibildung schwächt die Pflanze erheblich und kann zum Absterben einzelner Teile oder sogar ganzer Bäume führen.

Warum tritt das Problem auf?

Zahnfleischfluss kann folgende Ursachen haben:

  • mechanische Beschädigung der Rinde;
  • falsche Beschneidung oder Kronenformung;
  • Unvereinbarkeit der Sorte mit den klimatischen Wachstumsbedingungen;
  • Mangel oder Überschuss an Mineralien;
  • Bodenversauerung;
  • unsachgemäße Bewässerung;
  • Schäden am Stamm durch schädliche Insekten;
  • Erfrierungen und Sonnenbrand.

Schäden an der Rinde durch Viren und Pilze

Pilze und Viren können in Stammzellen eindringen und diese schädigen. Bei Verdacht auf eine solche Infektion sollte abgestorbenes Gewebe mit einem scharfen Messer entfernt werden. Bei größeren Wunden empfiehlt sich die Versiegelung mit Gartenlack, der Bienenwachs und mineralische Bestandteile enthält, welche die Heilung beschleunigen.

Die Verwendung von Präparaten, die Erdölprodukte enthalten, zur Behandlung offener Wunden an der Baumrinde ist unzulässig, da sonst das Gewebe abstirbt und es zu chemischen Verbrennungen kommt.

Fehler bei der Kronenformung und -beschneidung

Das Auftreten einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit am Stamm und an den Ästen eines Apfelbaums kann durch unsachgemäßes Formen oder Beschneiden der Pflanze aus hygienischen Gründen verursacht werden.

Dies geschieht, wenn Gärtner stumpfe Werkzeuge verwenden, Äste zu stark beschneiden oder den empfohlenen Schnittplan nicht einhalten. Die Folge sind übermäßiger Saftfluss, Fäulnis in den betroffenen Bereichen und eine verringerte Frostbeständigkeit.

Fehlende Übereinstimmung der Sorte mit den klimatischen Wachstumsbedingungen

Apfelbaumsetzlinge

Ist die Apfelsorte nicht an das Klima angepasst, kann es ebenfalls zu Gummifluss kommen. Gummifluss entsteht bei hoher Luftfeuchtigkeit und niedrigen Temperaturen sowie extremer Sommerhitze. Anhaltender Frost im Winter und trockene, heiße Winde in den wärmeren Monaten schädigen die Bäume und führen zu übermäßiger Saftbildung. Ein ähnliches Problem tritt bei wiederkehrendem Frost im Frühjahr und anhaltendem Tauwetter auf. Ist die Sorte nicht an diese Bedingungen angepasst, stirbt sie schließlich ab.

Harzfluss kann durch einen Mangel oder umgekehrt durch einen Überschuss an organischer Substanz oder mineralischen Düngemitteln verursacht werden. Düngemittel müssen korrekt im Bereich des Stammumfangs ausgebracht werden.

Übermäßiger Saftfluss bei Apfelbäumen wird häufig durch Pilz- und Bakterienkrankheiten verursacht. Diese Krankheiten schädigen die Triebe und das Gefäßsystem. Um Pilzbefall vorzubeugen, sollten die Bäume dreimal pro Saison mit Bordeauxbrühe oder Kupfersulfatlösung besprüht werden.

Ungeeigneter Boden

Ein weiterer Faktor, der Gummifluss auslöst, ist die Bodenversauerung. Diese tritt auf, wenn sich zu viel Kalium und Magnesium im Boden anreichern. Zur Neutralisierung des Bodens können Muschelkalk, gelöschter Kalk, Kreide, Dolomitmehl und Holzasche verwendet werden. Diese Stoffe tragen dazu bei, den pH-Wert des Bodens zu normalisieren und die Konzentration an verfügbarem Kalzium zu erhöhen.

Saftaustritt an Apfelzweigen und -stämmen tritt häufig auf, wenn Äpfel in Gebieten mit schwerem Lehmboden wachsen. Staunässe im Boden erhöht die Mineralstoffkonzentration im Holz und stört die Zellbildung. Überwässerung und schwere Böden verursachen Wurzelfäule, die zum Absterben der Apfelbäume führen kann.

Warum tropft eine klebrige Flüssigkeit von meinem Apfelbaum?

Zur Verbesserung der Bodenbeschaffenheit von Lehmböden eignen sich verrotteter Mist, Flusssand und Kompost. Der Boden im Bereich der Apfelbäume muss regelmäßig aufgelockert und Unkraut um die Baumstämme herum umgehend entfernt werden.

Unsachgemäße Bewässerung und Schädlingsbefall

Sowohl zu wenig als auch zu viel Feuchtigkeit beeinträchtigen die normale Aufnahme von Mineralstoffen. Bäume können sich dadurch nicht normal entwickeln.

Rindenschädigende Insekten können Pflanzen erheblichen Schaden zufügen. Dazu gehören Borkenkäfer, Schildläuse und Thripse. Eine dreimalige Behandlung des Gartens und der Baumstämme im zeitigen Frühjahr, bevor der Saftfluss einsetzt, beugt einem Befall vor.

Erfrierungen und Verbrennungen

Manchmal verursacht Gummifluss Frostschäden und Sonnenbrand an Apfelbäumen. Bäume können vor Sonnenbrand geschützt werden, indem man die Stämme und das Gerippe der Äste weißt. Diese Maßnahme wird im Herbst nach dem Laubfall, aber vor dem ersten Frost durchgeführt. Alternativ kann man die Bäume auch im Frühjahr weiß streichen.

Wenn ein Apfelbaum weint, bedeutet das, dass er Hilfe braucht; ein Gärtner sollte dieses Zeichen nicht ignorieren, wenn er eine reiche Ernte erzielen will.

 

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