Den Boden im Herbst umgraben: Ist es notwendig und wie macht man es richtig?
Nach der Ernte ist es Zeit, die Beete vorzubereiten. Manche Gärtner fragen sich, ob der Boden in ihren Beeten im Herbst umgegraben werden sollte und wie man diese Aufgabe am besten vor dem Winter erledigt. Das richtige Umgraben hängt maßgeblich von der Bodenbeschaffenheit und den verwendeten Werkzeugen ab.
Inhalt
Die Vorteile und die Notwendigkeit des Grabens im Herbst
Zunächst sollten wir herausfinden, was das Umgraben des Bodens im Herbst bringen kann.
Befürworter des Umgrabens im Herbst erklären dies mit einer langen Liste von Vorteilen:
- Hält Feuchtigkeit. Eine umgegrabene, unebene Fläche hält Schnee gut zurück. Während der Schneeschmelze im Frühjahr fließt die Feuchtigkeit nicht von den Beeten ab, sondern dringt allmählich in den im Herbst aufgelockerten Boden ein.
- Verbessert die Bodenstruktur, lässt Luft durch und reichert den Boden durch die entstehenden Poren mit Sauerstoff an. Lockerer, krümeliger Boden macht Nährstoffe für das im Beet angebaute Gemüse verfügbar.
- Durch die Düngung wird der Boden gesättigt und seine Fruchtbarkeit erhöht. Im Sommer decken viele Gärtner ihre Beete mit Humus, trockenem Gras und Torf ab. Im Herbst wird der Boden üblicherweise mit Kompost oder Mist gedüngt. Alle diese organischen Düngemittel zersetzen sich schneller und besser, wenn sie Sauerstoff ausgesetzt sind. Umgraben fördert die Belüftung des Bodens. Mineralische Zusätze vermischen sich über den Winter gut mit dem Boden, und die organische Substanz verrottet.
- Reduziert das Unkrautwachstum. Die Wurzeln von mehrjährigen Unkräutern, die nach dem Umgraben an der Oberfläche der Beete erscheinen, werden entweder gesammelt und vernichtet oder einfach liegen gelassen: Die Unkräuter verrotten unter dem Einfluss des Winterfrosts.
- Vernichtet Schädlinge. Aus der aufgegrabenen Erde schlüpfen die Käfer und Larven. Einige werden von Vögeln gefressen, andere sterben durch Frost.
Ob Ausgrabungen notwendig sind, hängt von der Bodenart und dem Klima der jeweiligen Region ab.
Ist der Boden im Beet schwer, lehmig und unbehandelt, muss er nicht umgegraben werden. Lockerer, leichter Boden lässt sich hingegen problemlos auflockern. Sandige Böden benötigen lediglich eine Frühjahrsbearbeitung.
In südlichen Regionen ist der Boden trocken und muss nicht häufig umgegraben werden, in kalten Gebieten hingegen ist das Umgraben unbedingt notwendig, da der Boden unter dem Einfluss natürlicher Bedingungen verdichtet und für den Anbau verschiedener Nutzpflanzen ungeeignet wird.
Vorbereitungen zum Graben
Das Umgraben des Beetes sollte nach der Ernte beginnen. Zuerst sollten Sie den Garten von oberirdischen Pflanzenteilen und Pflanzenresten befreien und Steine von der Oberfläche entfernen. Alle Arbeiten müssen vor den anhaltenden Herbstregen abgeschlossen sein, da sich der Boden sonst verdichtet. In gemäßigten Klimazonen erfolgt diese Arbeit in der zweiten Septemberhälfte bis Anfang Oktober. Der Boden sollte zu diesem Zeitpunkt trocken, aber nicht durchnässt oder ausgetrocknet sein.
Nicht alle Gärtner halten das Umgraben im Herbst für notwendig und fragen sich: Kann man darauf verzichten? Wenn Ihr Boden jedoch lehmig ist, ist das Auflockern unerlässlich.
Nun lasst uns über das Umgraben im Herbst sprechen und die Vor- und Nachteile abwägen.
Vorteile der Herbstverarbeitung
Im Herbst sollte man Erdklumpen nicht aufbrechen, da sie Schmelzwasser speichern. Durch das Umgraben großer Erdklumpen werden Schädlinge und Unkrautsamen freigelegt und durch Frost abgetötet.
Um Unkraut zu entfernen, müssen die Beete umgegraben werden. Dabei werden auch die Baue kleiner Nagetiere beschädigt.
Nachteile des Grabens im Herbst
Regenwürmer leben in den oberen Bodenschichten. Sie bewegen sich fort und graben Gänge, durch die Wasser und Luft zu den Pflanzen gelangen. Beim Graben werden diese Gänge zerstört, und die Regenwürmer verkriechen sich tief in den Boden und sterben dort.
Außerdem:
- Es bildet sich kein Humus;
- Die oberen fruchtbaren Schichten sinken zusammen mit Unkrautsamen in die Tiefe, wo sie im Frühjahr keimen.
- Es wird lange dauern, die Mikroflora und die Struktur des Bodens wiederherzustellen.
Richtige Grabungstechnik
Es gibt zwei Grabungsmethoden:
- entsorgen;
- ohne Pflugkörper.
Die erste Methode erfordert das Umgraben des Bodens. Durch diese Art des Umgrabens lassen sich Unkraut und Schädlinge entfernen.
Bei der zweiten Methode werden die Schichten nicht bewegt, wodurch die Bodenmikroflora erhalten bleibt.
Eine große Fläche kann mit einem Motorgrubber oder einem Traktor mit Pflug bearbeitet werden.
Für das manuelle Umgraben verwendet man einen Spaten oder eine Mistgabel. Mit einer Gartengabel werden weder Regenwürmer noch die Wurzeln von mehrjährigen Unkräutern beschädigt, da diese leicht und unbeschädigt aus dem Boden gezogen werden können. Die mit dem Spaten abgetrennten Wurzeln bleiben im Boden und treiben im Frühjahr wieder aus.
Die Tiefe des Aushebens hängt davon ab, welche Art von Pflanze Sie in diesem Beet anbauen möchten.
- Für Kartoffeln, Karotten, Rote Bete, Melonen und Kürbisse ist eine Pflanztiefe von mindestens 25 cm erforderlich.
- Für Gurken, Tomaten und Hülsenfrüchte reichen 10–15 cm aus.
Bedenken Sie, dass tief umgegrabener Boden über den Winter viel Feuchtigkeit speichern kann und daher lange zum Auftauen braucht. Lockern Sie den Boden in Beeten für frühe Radieschen und andere winterharte Pflanzen daher nur flach auf, damit diese nach der Schneeschmelze möglichst schnell abtrocknen können.
Zugabe von organischen Düngemitteln
Viele Gärtner wissen nicht, wie sie den Boden im Herbst beim Umgraben des Beetes düngen sollen.
Vor dem tiefen Umgraben oder Pflügen den Dünger gleichmäßig auf der Bodenoberfläche verteilen. Frischer Mist kann auch unter Gurken oder Kürbissen ausgebracht werden.
In anderen Fällen wird dem Boden Humus oder Kompost beigemischt, da Wurzelgemüse zusammen mit Nachtschattengewächsen frische organische Düngemittel nicht verträgt.
Frischer Mist sollte höchstens einmal alle drei Jahre ausgebracht werden. Die Menge hängt von der Bodenfruchtbarkeit ab; auf nährstoffarmen Böden kann die Menge verdoppelt werden.
In der Regel wird verrotteter Boden pro Quadratmeter Erde beigemischt:
- Pferdemist (3 kg);
- Königskerze (5 kg);
- Hühnermist (1 kg).
Statt Mist können Sie Kompost in einer Menge von 5–6 kg / 1 qm hinzufügen.
Bodenpflege nach dem Umgraben

Die Herbsternte erfolgt zwischen dem 15. und 20. September. Befallene Kartoffelpflanzen werden entfernt und verbrannt. Die Asche kann auf dem Beet verteilt werden. Der Boden im befallenen Bereich sollte mit einem Rechen aufgelockert werden, damit die Unkräuter keimen können. Nach etwa zwei Wochen wird der Boden gepflügt, wobei die Wurzeln von Quecke und Löwenzahn entfernt werden. Bei starkem Befall werden die Beete mit einer Mistgabel umgegraben.
Ist der Boden zu trocken, muss er nach dem Ausheben bewässert und anschließend mit Mulch abgedeckt werden.
Alternative Ansätze zur Herbstbodenbearbeitung
Viele Gärtner sind nach dem Sommer müde von der Gartenarbeit und fragen sich oft, ob sie das Umgraben im Herbst vermeiden können. Eine solche Methode lässt sich im Herbst anwenden.
- Entfernen Sie alle verbliebenen Pflanzen aus dem Bereich, den Sie nicht umgraben möchten, und ebnen Sie dann die Beete mit einem Rechen.
- Im Herbst verteilt man eine kleine Menge kompostierten Mist auf dem vorbereiteten Beet und bedeckt es anschließend mit organischem Mulch oder Kompost.
- Im Frühling gibt man dem Beet wieder Kompost hinzu, dann kann man pflanzen.
- Im Laufe der folgenden Saison können Sie verschiedene Nutzpflanzen in dem Beet anbauen. So können neben der Hauptpflanze auch Vorläufer- und Zwischenfrüchte dort kultiviert werden.
Zum Schluss kommt Gründüngung: Senf, Lupine und andere Pflanzen.
Bis zum Herbst sollte der Gründünger gewachsen sein; dann muss er gemäht, mit verrottetem Mist und Mulch bedeckt und im Gartenbeet belassen werden.
Gründüngung sollte nicht aussamen, sondern umgehend abgemäht werden. Andernfalls verwandelt sich die nützliche Pflanze in ein Unkraut, das den ganzen Garten überwuchern kann.
Fast alle Gärtner wissen, dass eine erfolgreiche Ernte nicht nur von den richtigen Anbaumethoden abhängt, sondern auch von der richtigen Bodenpflege im Herbst. Werden diese Schritte korrekt ausgeführt, schafft der Boden optimale Bedingungen für das Gedeihen aller Pflanzen. Dies verbessert die Luft- und Wasserzirkulation, reduziert das Unkrautwachstum und beugt Schädlings- und Krankheitsbefall vor.
