Warum ist der Apfelbaum nach dem Winter nicht wieder ausgetrieben?

Warum ist der Apfelbaum nach dem Winter nicht wieder ausgetrieben?

Ein Apfelbaum, der nach dem Winter nicht austreibt, ist ein häufiges Problem für Gärtner. Dafür kann es verschiedene Ursachen geben. Um den Baum richtig wiederzubeleben, ist es wichtig, diese zu kennen.

Gründe für die Winterruhe des Apfelbaums

Üppig blühende Obstbäume sind nicht nur ein schöner Anblick, sondern auch der Schlüssel zu einer guten Ernte. Fehlende Blüten deuten auf ein oder mehrere Probleme hin, die nur durch eine gründliche Untersuchung des Apfelbaums behoben werden können.

Falsches Beschneiden

Unsachgemäßer Baumschnitt bei Apfelbäumen führt oft zum Ausbleiben von Blüten und Laubwachstum:

  • starker Rückschnitt – mit Beginn des Frühlings fließt die gesamte Energie des Baumes in das Wachstum neuer Äste;
  • Eine zu dichte Krone – nicht entfernte Äste (beschädigt, alt und falsch wachsend) führen zu einem Nährstoffmangel und schwächen den Apfelbaum erheblich.

Obstbäume benötigen einmal jährlich einen sorgfältigen, hygienischen Rückschnitt, um überflüssige Äste zu entfernen. Ausgewachsene Obstbäume hingegen benötigen zusätzliche Schnittmaßnahmen zur Verjüngung.

Vertikal wachsende Äste

Apfelbaumsetzlinge

Übermäßiges Aufwärtswachstum der Apfelbaumzweige ist einer der Gründe für ausbleibende Blüten, da Früchte nur an waagerechten Zweigen reifen können. Dieses Problem lässt sich beheben, indem man Pfähle um den Stamm schlägt und Seile von diesen zu den Zweigen spannt, um eine waagerechte Stütze zu gewährleisten. Manche Gärtner ersetzen die Pfähle durch schwere Gewichte, die an den Zweigen hängen, um diese zu beschweren und ein Abbrechen zu verhindern.

Falsche Pflanzung der Setzlinge

Wird der Wurzelhals zu tief oder zu flach gepflanzt, führt dies nicht nur zu ausbleibender Blüte, sondern auch zum Absterben des jungen Baumes. Idealerweise sollte die oberste Wurzel 3 cm unter der Erdoberfläche liegen. Eine falsche Wurzellage lässt sich korrigieren, indem man die Wurzel ausgräbt oder mit Erde bedeckt.

Frühlingsfröste

Plötzliche Temperaturschwankungen im Frühjahr sind eine häufige Ursache dafür, dass Obstbäume nicht austreiben. Kaum ausgebildete Knospen vertragen den Frost nicht und sterben ab. Dadurch bleiben die Äste während der gesamten Wachstumsperiode kahl. Das Einritzen der Rinde kann helfen, einen Apfelbaum zum Austreiben zu bringen. Dazu werden kleine, senkrechte Schnitte von maximal 7 cm Länge in die Rinde gemacht.

Mechanische Beschädigung

Rindenschäden treten im frühen Frühjahr durch die intensive Sonneneinstrahlung auf. Betroffen sind typischerweise die Stellen, an denen Stamm und Äste verzahnt sind, wo die Rinde besonders dünn ist. Eine rötlich-braune Verfärbung der Rindenoberfläche deutet auf Verbrennungen hin. Bei größeren Schäden konzentriert der Baum all seine Energie auf die Regeneration.

Neben Sonnenbrand können auch Schäden durch das Gewicht von Schnee oder Eis entstehen, das sich im Winter auf den Ästen ansammelt.

Mangel oder Überschuss an Düngemitteln

Warum ist der Apfelbaum nach dem Winter nicht wieder ausgetrieben?

Hohe Stickstoffdüngerkonzentrationen im Boden hemmen die Knospenbildung. Diese Dünger sollten einmal jährlich im Frühjahr in optimaler Menge ausgebracht werden. Im Sommer empfiehlt sich die Gabe von Kalium- und Phosphordünger für Apfelbäume. Humat- und Bor-Dünger können ebenfalls hinzugefügt werden.

Falsche Bewässerung

Unzureichende oder übermäßige Bodenfeuchtigkeit beeinträchtigt das Frühjahrsaustreiben von Apfelbäumen. Beim Bewässern von Obstbäumen ist es wichtig, folgende Bewässerungsmenge pro Quadratmeter Stammumfang einzuhalten:

  • 1-2 Jahre alte Bäume – 2-3 Eimer;
  • 3- bis 5-Jährige – 5–8 Eimer;
  • Ab 6 Jahren – 10 Eimer.

Der Boden im Bereich um den Baumstamm sollte bis in eine Tiefe von mindestens 80 cm feucht sein.

Invasion schädlicher Insekten

Während der Knospen- und Blütenbildungsphase verursachen Rüsselkäferlarven und Blütenkäfer besonders schwere Schäden. Innerhalb kürzester Zeit können diese Schädlinge bis zu 90 % der Blüten und Blätter vernichten. Zu den Bekämpfungsmaßnahmen gegen diese Schädlinge gehören:

  • Behandlung mit Insektiziden und nach Volksrezepten hergestellten Präparaten;
  • Den unteren Teil des Rumpfes mit Fanggurten umwickeln.

Nagetierangriffe

Ein Baum, der im Winter stark von Mäusen und Hasen angenagt wurde, kann nicht ausreichend austreiben. Das Weißeln des Stammes schützt vor Nagetieren, und die Zugabe von Teer verstärkt die Wirkung deutlich. Erfahrene Gärtner empfehlen, den Stamm mit alten, in Harz getränkten Nylonstrumpfhosen zu umwickeln. Der Geruch dieser Substanz schreckt Nagetiere ab.

Pilzerkrankungen

Ungünstige Witterungsbedingungen und Schädlingsbefall begünstigen häufig Rost, Zytosporose und Phyllostektose. Um Pilzkrankheiten vorzubeugen, muss die gesamte Apfelbaumkrone umgehend mit Fungiziden behandelt werden.

Falsche Sorte

Gärtner kaufen oft Sorten, die für das Klima einer bestimmten Region ungeeignet sind. Dadurch muss der Apfelbaum seine gesamte Energie in die Anpassung an das Klima oder die Bodenbeschaffenheit investieren. Die Anpassungsdauer hängt von der Schwere dieser Bedingungen ab; in vielen Fällen dauert sie sieben bis acht Jahre. Manchmal sterben Bäume bereits im ersten Jahr, beispielsweise wenn südliche Sorten in nördlichen Regionen gepflanzt werden. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, die richtigen Sämlingssorten auszuwählen.

Unregelmäßiger Fruchtansatz

Manche Apfelbaumsorten blühen und tragen Früchte in Abständen von 1–2 Jahren. Dazu gehören:

  • Lungenkraut;
  • Robin;
  • Frühes Gold China usw.

Apfelbäume, die durch reiche Ernten geschwächt sind, benötigen eine lange Erholungsphase. Daher blühen sie im zweiten Jahr nicht nur nicht, sondern bilden oft auch keine Blätter.

Weitere Faktoren

Warum ist der Apfelbaum nach dem Winter nicht wieder ausgetrieben?

Neben den Hauptgründen gibt es noch eine Reihe weiterer Gründe, warum Apfelbäume im Frühling nicht austreiben. Nämlich:

  • einen Setzling an einem ungünstigen Standort pflanzen: zu schattig und starken Winden ausgesetzt;
  • schwerer Boden mit verarmter Zusammensetzung;
  • Pflanzung im Spätherbst (nach Einsetzen der kalten Witterung);
  • Schwacher Sämling.

Sollten Sie feststellen, dass Ihr Apfelbaum nicht austreibt, ist es wichtig, die genaue Ursache zu ermitteln und alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um den Baum zu retten. Eine gute Vorbereitung auf den Winter und rechtzeitige vorbeugende Pflege ersparen Ihnen im Frühjahr Zeit und Mühe bei der Behebung von Problemen.

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