Bekämpfung des Riesenbärenklaus im Garten: So werden Sie das gefährlichste Unkraut los
Wer den Bärenklau in seinem Garten nicht frühzeitig entdeckt, riskiert in wenigen Wochen eine regelrechte Naturkatastrophe. Der Bärenklau wächst unglaublich schnell und kann innerhalb kürzester Zeit die gesamte Ernte vernichten. Doch das ist noch nicht alles.
Der Riesen-Bärenklau stellt eine ernsthafte Gesundheitsgefahr dar. Er ist hochgiftig, sein Saft verursacht großflächige, schwere Verbrennungen auf der Haut, und seine Pollen reizen die Schleimhäute beim Einatmen. Dieser giftige „Dschungel“ muss im Garten bei den ersten Anzeichen des Keimens bekämpft werden, bevor es zu spät ist.
Inhalt
Merkmale des Bärenklaus
Es gibt mehrere Dutzend Arten von Bärenklau, die in der Natur vorkommen. Nicht alle sind giftig. Die sibirische und die Krim-Unterart beispielsweise sind völlig harmlos und können lediglich das Erscheinungsbild Ihres Grundstücks beeinträchtigen, indem sie Kulturpflanzen verdrängen.
Sosnowskys Bärenklau, Mantegazzianischer Bärenklau und Wilder Bärenklau sind jedoch extrem giftig. Die Schwierigkeit besteht darin, dass sie sich alle sehr ähnlich sehen. Biologen haben aber mehrere charakteristische Merkmale identifiziert, die helfen können, giftige Sorten zu erkennen und den Bärenklau im Garten zu bekämpfen.
Anzeichen für das Auflaufen der Pflanzen
Betrachten Sie zunächst das Aussehen der Pflanze genauer:
- Die Blattspreiten sind groß, breit und haben raue, gezackte Ränder.
- Der Busch erreicht eine Höhe von zwei Metern oder mehr.
- Der Stängel weist eine charakteristische lila Behaarung auf.
Die dichten Bestände dieser gefährlichen Pflanze sind unübersehbar. Ihr kräftiges Wurzelsystem verdrängt schnell alle anderen Pflanzen in der Umgebung, und ihr starker Geruch löst selbst bei Menschen, die nicht allergisch darauf reagieren, schwere Allergien aus.
Warum wächst der Riesenbärenklau so stark?

Der Riesenbärenklau wächst recht schnell und bedeckt weite Flächen. Dies ist auf folgende Eigenschaften des Unkrauts zurückzuführen:
- Die Samen bleiben lange keimfähig, sie können sogar nach 5–8 Jahren Keimruhe noch keimen;
- Der Bärenklau ist selbstbestäubend, sodass bereits ein einziger Strauch Nachkommen hervorbringen kann; im Durchschnitt reifen 20.000 bis 70.000 Samen in einem Blütenstand.
- phänomenales Wachstumstempo – der Riesenbärenklau kann an einem Tag bis zu 10 cm an Höhe zulegen;
- Kälteresistenz – der Riesenbärenklau übersteht auch lange, harte Winter problemlos;
- Die Samen reifen sogar auf abgeschnittenen Regenschirmen;
- Der Wachstumspunkt liegt tiefer, etwa 40–100 mm unterhalb der Erdoberfläche, sodass ein Rückschnitt bis zu diesem Punkt wirkungslos bleibt;
- Die Samen sind leicht und verbreiten sich schon bei leichtem Wind schnell über die Gegend (und können sich auch auf Tiere, Wasser, Kleidung usw. ausbreiten).
Doch auch dieser grüne Feind hat seine Schwächen. Zum Beispiel produziert die Pflanze nur einmal in ihrem Lebenszyklus Samen. Diese fehlende vegetative Vermehrung kommt dem Gärtner zugute: Durch das Entfernen aller ruhenden Knospen lässt sich das Wachstum des Unkrauts sicher stoppen.
Der Bärenklau benötigt viel Licht und verträgt keinen Schatten. Außerdem kann er nicht in sehr tiefen Böden keimen und mag keine Staunässe. Dies sollten Sie berücksichtigen, wenn Sie den Bärenklau in Ihrem Garten bekämpfen möchten.
Warum ist der Riesenbärenklau gefährlich?
Wie bereits erwähnt, sind nicht alle Bärenklauarten giftig. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Zu viel Vorsicht schadet nie.
Sie müssen sich darauf einstellen, dass die Pflanze gefährlich sein kann:
- Der Saft des Riesenbärenklaus verursacht schwere, tiefe Verbrennungen, die lange Zeit zum Heilen benötigen. Zudem treten sie nicht sofort auf, sondern erst nach mehreren Stunden oder sogar Tagen.
- Wenn der Pflanzensaft in der prallen Sonne auf die Haut gelangt, sind die Schäden noch gravierender.
- Gelangt der Saft des Riesenbärenklaus in die Augen, kann dies zu Sehverlust führen.
- Die Pollen der Bärenklau-Dolche gelangen leicht in die Atemwege. Sie reizen die Schleimhäute des Kehlkopfes und verursachen Allergien, Übelkeit und Erbrechen. Wer sich längere Zeit ohne Schutzmaske im Bärenklau aufhält, kann ohnmächtig werden. Bei einer Pollenallergie kann selbst geringster Kontakt mit Bärenklau ein Angioödem auslösen, das lebensbedrohlich sein kann.
Was man tun kann, um den Bärenklau wirklich loszuwerden
Der Riesenbärenklau (insbesondere seine giftigen Arten) ist extrem schwer auszurotten. Auf staatlicher Ebene wurde sogar ein Programm zur Bekämpfung dieser Pflanze entwickelt (die Pflanze wird in allen Regionen des Landes bekämpft, da sie eine Gefahr für Menschen, Tiere, Vögel sowie Kultur- und Heilpflanzen darstellt).
Sollte dieser Schädling auf Ihrem Grundstück aufgetaucht sein, unterschätzen Sie ihn nicht. Bekämpfen Sie ihn mit Bedacht.
Herbizidbehandlung
Eine der wirksamsten Methoden zur Bekämpfung des Riesenbärenklaus ist die chemische Behandlung. So bekämpft beispielsweise das Herbizid Roundup wirksam eine der gefährlichsten Arten, den Sosnowsky-Bärenklau.
Trotz aller Zweifel bleibt diese Methode die schnellste und effektivste. Roundup ist das am wenigsten giftige Produkt auf dem Markt (und zudem biologisch abbaubar).
Zur Bekämpfung des Riesenbärenklaus eignen sich am besten Produkte auf Glyphosatbasis.
Analoga des Medikaments „Roundup“:
- "Tornado;
- "Oktopus";
- "Hurrikan".
Sie können auch Hilfsmittel wie die folgenden verwenden:
- "Buran";
- Boden;
- "Grader".
Wie man Chemikalien gegen Bärenklau einsetzt
Bei der chemischen Bekämpfung von Bärenklau ist es wichtig, mit Bedacht vorzugehen. Die genauen Behandlungsschritte variieren natürlich je nach verwendetem Produkt. Das allgemeine Vorgehen gilt jedoch für die meisten Mittel:
- Lesen Sie die Gebrauchsanweisung. Verdünnen Sie das Präparat gemäß der empfohlenen Dosierung in einem dafür vorgesehenen Behälter.
- Die Behandlung sollte nur bei warmem und windstillem Wetter durchgeführt werden (achten Sie darauf, dass es ein paar Stunden nach dem Sprühen nicht regnet).
- Besprühen Sie die Blätter mit einer Sprühflasche, bis sie feucht sind. Besprühen Sie nach Möglichkeit auch die Blattunterseiten.
- Einen Monat nach der ersten Behandlung sollten Sie prüfen, ob das Produkt Wirkung gezeigt hat. Wenn der Großteil des Wachstums gelb geworden ist und zu welken beginnt, ist dies ein gutes Zeichen. Beachten Sie, dass in der Nähe der welkenden Stellen neue Triebe erscheinen können. In diesem Fall sollten Sie diese manuell entfernen oder die Behandlung mit dem gewählten Produkt wiederholen.
- Wenn der Bärenklau trotz Behandlung weiterhin grün wird, müssen Sie herausfinden, woran es gelegen haben könnte. Möglicherweise war die Produktkonzentration nicht ausreichend oder die Behandlung zu schwach.
- Einen Monat später wiederholen Sie die Behandlung mit derselben Methode. Bei Bedarf wiederholen Sie sie erneut. Nach mehreren Behandlungen werden Sie das Unkraut vollständig beseitigen können.
Beachten Sie beim Umgang mit Chemikalien die Sicherheitsvorkehrungen. Tragen Sie Schutzkleidung, Handschuhe, eine Maske und eine Schutzbrille.
Abdeckmethode der Kontrolle
Eine wirksame Methode zur Bekämpfung einer der gefährlichsten Arten des Riesenbärenklaus (Heracleum sosnowskyi) besteht darin, der Pflanze Sonnenlicht zu entziehen. Da das Unkraut lichtbedürftig ist, verlangsamt das Abdecken sein Wachstum und führt zu seinem schnellen Absterben.
Als Abdeckmaterial kann eine spezielle schwarze, lichtundurchlässige Folie verwendet werden. Wählen Sie ein Material mit einer Dicke von mindestens 100 Mikrometern.
Die Bekämpfung von Bärenklau im Garten sollte bereits im Keimlingsstadium beginnen, damit man ihn nicht vorher mähen muss. Mit dem Abdecken der Pflanzen sollte man beginnen, sobald sie bereits an Höhe und Stärke gewonnen haben.
Die Folie sollte erst entfernt werden, wenn die Pflanze abgestorben ist. Auch nach dem Absterben des Unkrauts sollte die Folie an Ort und Stelle bleiben, um das Keimen ruhender Samen zu verhindern. Die Folie sollte ein Jahr lang als Abdeckung dienen, damit alle Pflanzen und Samen Zeit zum Absterben haben.
Pflanzen gegen Bärenklau
Die umweltfreundlichste und effektivste Methode zur Unkrautbekämpfung ist der Einsatz anderer Pflanzen. Hierbei kommen sogenannte Verdrängungspflanzen zum Einsatz, die den Bärenklau buchstäblich verdrängen und sein Wachstum innerhalb kurzer Zeit hemmen. Eine dieser Pflanzen ist die Topinambur.
Kontrollmethode:
- Der noch auf dem Gelände sprießende Bärenklau muss mit Geotextilien abgedeckt werden (falls er bereits gewachsen ist, muss er gemäht werden).
- Anschließend wird das Geotextil mit geeignetem Boden bedeckt.
- Darauf werden Getreide oder Rasenpflanzen ausgesät.
- Komplexe Mineraldünger anwenden.
- Düngen Sie über zwei Vegetationsperioden.
In etwa drei Jahren werden Sie auf Ihrem Grundstück statt gefährlichem Unkraut voll entwickelte Nutzpflanzen haben.
Pflügen und Eggen
Wenn sich der Bärenklau über große landwirtschaftliche Flächen ausgebreitet hat, kann man versuchen, die Fläche mit einem Traktor zu pflügen. Anschließend kann man den Boden eggen, um die Wirkung zu verfestigen. Alle Pflanzenreste sollten vom Feld entfernt und umgehend mit Ersatzpflanzen neu eingesät werden.
Kontrolle einzelner Pflanzen
Einzelne Bärenklau-Sträucher können samt Wurzel sofort ausgegraben werden. Angesichts der Hartnäckigkeit der Pflanze empfiehlt es sich jedoch, eine der oben genannten Methoden zur Bekämpfung dieser invasiven Pflanze anzuwenden.
Verhütung
Die beste Vorbeugung besteht in der sorgfältigen Pflege des Geländes, der regelmäßigen Aussaat verschiedener Nutzpflanzen, der Unkrautbekämpfung und der Verwendung von Rasengras. Diese Pflanzen tragen zur Bildung einer dichten Rasenfläche bei, die den Boden vor dem Wachstum solcher gefährlicher Unkräuter schützt.
Der Riesenbärenklau zählt zu den gefährlichsten und hartnäckigsten Unkräutern. Ihn zu bekämpfen, kann eine echte Herausforderung sein, wenn man nicht alle Details kennt. Entdecken Sie auch nur einen einzigen Riesenbärenklau-Stängel in Ihrem Garten, sollten Sie sofort mit der Bekämpfung beginnen. Lassen Sie diesen giftigen Dschungel nicht weiter wuchern!

