Vorbereitung und Lagerung von Apfelbaumstecklingen für die Frühjahrsveredelung
Gärtner nutzen das Veredeln, um verschiedene Probleme zu lösen. Dieses einfache, aber wichtige Verfahren kann einem alten Baum neues Leben einhauchen, eine gute Sorte erhalten oder einen schwächlichen Baum in einen neuen verwandeln. Es ist eine hervorragende Möglichkeit, Platz auf dem Grundstück zu sparen, indem man verschiedene Baumarten anpflanzt.
Inhalt
- Auswahl der Rohlinge
- Wann ist der beste Zeitpunkt, um Stecklinge vorzubereiten?
- Regeln für das Schneiden von Apfelbaumstecklingen
- Die besten Stecklinge auswählen
- Allgemeine Lagerregeln
- Auf der Straße oder im Schnee
- Draußen im gefrorenen Sägemehl
- Zwei Möglichkeiten der Lagerung im Keller
- Stecklinge im Kühlschrank
- Wo kann man Stecklinge sonst noch aufbewahren?
- Verderb verhindern
- Qualitätskontrolle des konservierten Materials
- Wie man Beschädigungen an Stecklingen vermeidet
- Tipps für die Arbeit mit Stecklingen
Auswahl der Rohlinge
Es empfiehlt sich, Stecklinge von jungen, nicht von alten Apfelbäumen zu nehmen. Das ideale Alter des Spenderbaums liegt zwischen 3 und 10 Jahren. Er sollte natürlich gesund sein und gut Früchte tragen. Am besten eignen sich Zweige aus der Mitte des Baumes (nicht die unteren oder oberen Äste).
Am besten wählt man Triebe aus dem südlichen Bereich am Kronenrand. Sie sind kräftiger, haben gut entwickelte Knospen und kürzere Internodien als die aus dem Norden.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um Stecklinge vorzubereiten?

Manche Gärtner sind der Ansicht, dass Stecklinge am besten im Frühjahr geschnitten werden. Über den Winter erfrieren die schwächeren Triebe, während die stärkeren im Gegenteil kräftiger und widerstandsfähiger werden. Dies kann Ende Februar oder im März erfolgen. Es ist sehr praktisch, dies mit dem Frühjahrsschnitt zu kombinieren. Wichtig ist, den Schnitt nach dem letzten starken Frost durchzuführen, bevor der Saftfluss einsetzt und bevor die Knospen austreiben.
Andere sind der Ansicht, dass die Herbsternte zuverlässiger ist. Sie erfolgt nach den ersten Frösten bei -1 °C, wenn der Baum in Winterruhe ist. Dadurch werden die jungen Zweige vor dem Erfrieren im strengen Winter geschützt und sichergestellt, dass der Edelreis bis zum eigentlichen Erntevorgang nicht austreibt. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass Frost einige Mikroorganismen abtötet und PilzeDie
Bis zum Zeitpunkt der Veredelung muss sich der Steckling im Ruhezustand befinden.
Regeln für das Schneiden von Apfelbaumstecklingen

Für Stecklinge wählen Sie einjährige, schräg wachsende Triebe. Dicke, gerade, senkrecht nach oben wachsende Zweige mit schwach entwickelten Knospen wurzeln zwar gut, aber erwarten Sie von solchen Stecklingen keine gute oder frühe Ernte. Triebe, deren Blätter und Blattstiele noch nicht abgefallen sind, lohnen sich ebenfalls nicht; sie sind noch nicht reif. Bereiten Sie ein sehr scharfes Werkzeug vor – eine Gartenschere oder ein Gartenmesser. Desinfizieren Sie die Schnittstelle vor dem Schneiden, um Infektionen vorzubeugen. Schneiden Sie mehrere Stecklinge, damit Sie im Frühjahr besser erhaltene und kräftigere auswählen können. Die Stücke sollten 30–50 cm lang und 7–10 cm im Durchmesser sein und 3–7 gut entwickelte Knospen haben. schneiden Der Steckling wird oberhalb der Knospe geschnitten. Er kann etwa 15 cm lang sein, muss aber mindestens drei Knospen haben.
Die betroffenen Stellen dürfen unter keinen Umständen berührt werden. schneiden mit den Händen. Andernfalls könnten Sie eine Infektion einschleppen.
Die besten Stecklinge auswählen
Schlechte Stecklinge mit braunen oder schwarzen Flecken auf schneiden Sie können die Triebe bedenkenlos entfernen; sie werden im Frühjahr wahrscheinlich nicht gut anwurzeln. Zum Aufbewahren binden Sie Stecklinge mit glatter, gesunder Haut und einer feuchten, hellen Schnittstelle zusammen. Einjährige Triebe eignen sich am besten zum Veredeln. Stecklinge mit kurzen Internodien wurzeln schneller. Die Endknospe sollte gut entwickelt sein.
Allgemeine Lagerregeln
- Um Verwechslungen zu vermeiden, beschriften Sie jedes Bündel doppelt. Schreiben Sie den Sortennamen auf das eine Etikett und die Seriennummer auf das zweite. Umwickeln Sie die Etiketten mit Klebeband, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Notieren Sie außerdem die Nummer und den Namen zweimal in Ihrem Notizbuch.
- Vermeiden Sie Frost und vorzeitiges Aufwachen. Achten Sie auf die Lagertemperatur. Ruhende Stecklinge halten sich bei 0 bis +3 °C lange.
- Es würde nicht schaden, die Schnittstelle des Schneidevorgangs einzufetten. GartenplatzDies hilft, ein Austrocknen zu verhindern.
Je nach Standort und Vorlieben können Stecklinge auf verschiedene Weise aufbewahrt werden.
Auf der Straße oder im Schnee

Hinter der Nordwand (wo der Schnee länger liegen bleibt) graben Sie einen kleinen Graben von 30–40 cm Tiefe. Legen Sie den Boden mit Kiefernzweigen aus, platzieren Sie die vorbereiteten Stecklinge darauf und bedecken Sie alles mit einer weiteren Schicht Kiefernnadeln. Decken Sie Ihren „Schatz“ anschließend mit Erde, Sägemehl oder Stroh ab. Die Schneedecke sollte mindestens einen halben Meter hoch sein.
Man kann auch auf das Umgraben verzichten, dann muss die Schneewehe aber mit einer dicken Schicht aus Sägemehl oder Stroh bedeckt werden, damit sie nicht so schnell schmilzt.
Um die Stecklinge vor Nagetieren zu schützen, können Sie sie in eine Schicht Fiberglas, alte Nylonstrumpfhosen oder feinmaschiges Kunststoff- oder Metallgewebe einwickeln.
Draußen im gefrorenen Sägemehl

Wenn in Ihrer Region die Winter lang und mild sind, versuchen Sie diese Methode. Um die Stecklinge nicht zu beschädigen, legen Sie sie in eine Plastikflasche oder ein Stück Polypropylenrohr oder wickeln Sie sie einfach locker in mehrere Lagen Plastikfolie ein. Lassen Sie Öffnungen für die Luftzirkulation. Verteilen Sie eine 10–20 cm dicke Schicht feuchtes Sägemehl direkt auf dem Boden oder auf Jute hinter der Nordseite des Gebäudes. Platzieren Sie den Steckling in der Mitte. Bedecken Sie ihn mit einer weiteren Schicht feuchtem Sägemehl. Lassen Sie ihn so lange stehen, bis der Kokon gefriert. Füllen Sie dann 40 cm trockenes Sägemehl darüber und decken Sie alles mit Plastikfolie ab. Fertig! Lassen Sie ihn bis zum Frühling in Ruhe! Ein paar Tage vor dem Veredeln stellen Sie das Gebäude an einen wärmeren Ort, damit es langsam auftauen kann.
Zwei Möglichkeiten der Lagerung im Keller
- Die Stecklinge mit der Schnittfläche nach unten in einen Beutel geben und mit feuchtem Sägemehl (vorzugsweise Kiefernholzspänen), Moos oder Sand bedecken. Den Beutel leicht geöffnet lassen, damit die Stecklinge atmen können.
- Wir geben das feuchte Substrat in eine Kiste mit Löchern zur Luftzirkulation, legen unsere Rohlinge waagerecht darauf und füllen sie mit dem Substrat.


Der Feuchtigkeitsgehalt ist normal, wenn sich das Substrat beim Zusammendrücken in der Faust feucht anfühlt, aber kein Wasser austritt. Bei Bedarf können Sie die Behälter regelmäßig befeuchten oder einfach einen Eimer Wasser danebenstellen.
Um Mäuse und andere Nagetiere fernzuhalten, können Sie dem Wasser, mit dem Sie Sägemehl oder Sand ausstreuen, Karbolsäure (50–60 g pro 10 Liter Wasser) hinzufügen.
Stecklinge im Kühlschrank
Wenn Sie nur wenige Stecklinge haben oder Ihre Datscha im Winter nicht besuchen können, um die Lagerbedingungen zu kontrollieren, können Sie einen Haushaltskühlschrank verwenden. Wickeln Sie einige Stecklinge in ein leicht feuchtes Tuch, optional in eine weitere Lage Papier, geben Sie sie in einen Beutel und lagern Sie diesen im Kühlfach (meist in der Nähe des Gefrierfachs). Stechen Sie Löcher in den Beutel, damit die Stecklinge nicht ersticken. Kontrollieren Sie Ihren Schatz etwa alle 7–10 Tage.
Sollten Schimmel oder Windeldermatitis auftreten, wischen Sie die Stecklinge mit einem weichen Tuch ab und weichen Sie sie 10–15 Minuten lang in einer schwachen Kaliumpermanganatlösung ein.
Wo kann man Stecklinge sonst noch aufbewahren?

Stecklinge lassen sich im Allgemeinen fast überall lagern. Wichtig ist vor allem eine Temperatur von 0 bis 3 Grad Celsius, ausreichende Luftfeuchtigkeit und gute Belüftung. Potenzielle Edelreiser, verpackt in Flaschen, Beuteln oder Kartons, werden oft auf Veranden, Balkonen oder sogar an Bäumen oder Fenstern aufgehängt. Man kann sie auch in einem Kartoffelsack vergraben. Eine Kartoffelknolle schützt die Stecklinge vor dem Austrocknen und fördert das frühe Austreiben, indem man sie hineinlegt (oder einfach hineinsteckt). Solche Stecklinge bleiben nicht nur gut erhalten, sondern werden auch mit Nährstoffen angereichert, die die Wurzelbildung anregen, und ihre Überlebensrate ist höher. All diese Möglichkeiten sind gut, aber es besteht die Gefahr von Frost oder, im Gegenteil, von Überhitzung bei warmem Wetter oder in der Sonne. In jedem Fall sollten die Stecklinge regelmäßig auf Feuchtigkeit, Schimmel und andere Probleme überprüft werden.
Verderb verhindern
- Mit Pilzen befallene Stecklinge können nach dem Einfrieren austrocknen. Daher sollten nur gesunde Triebe geerntet werden.
- Legen Sie den zukünftigen Edelreis niemals in den Gefrierschrank und achten Sie darauf, dass die Deckschicht nicht gefriert.
- Hohe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen können zu Windeldermatitis in den Nierenhöhlen führen. Daher ist es wichtig, dass die Temperatur nicht höher als empfohlen ist.
- Wenn sich Kondenswasser auf der Rinde bildet, kann Schimmel entstehen. Dies sollte verhindert werden. Sollten Sie dennoch solche Anzeichen bemerken, spülen Sie die Stecklinge in einer Jodlösung oder einer Lösung von Kupfersulfatund Sie können die „Patienten“ weiterhin einlagern.
- Beim Einweichen vor dem Veredeln sollte der Trieb nicht lange im Wasser stehen gelassen werden; er stirbt sonst an Sauerstoffmangel.
- Steigt die Temperatur der Umgebung, in der die Stecklinge gelagert werden, auf 4–6 Grad Celsius, keimen sie wahrscheinlich schnell. Solches Material ist dann nicht mehr geeignet.
Qualitätskontrolle des konservierten Materials

Wenn der Zeitpunkt für die Vermehrung gekommen ist, sollten alle Stecklinge sorgfältig geprüft werden. Sie sollten 10–12 Stunden vor dem Eingriff entnommen werden. Gut erhaltene Stecklinge sehen frisch und glatt aus. Die Oberfläche ist nicht runzelig oder rissig. Sie brechen oder reißen nicht beim Biegen; sie sollten sich verhalten, als wären sie gerade erst vom Baum geschnitten worden. Die Knospen sind fest und sitzen sicher, und die Schuppen sind glatt und elastisch. Schneidet man eine Knospe längs an, ist die Schnittstelle grün und weist keine braunen Stellen auf. Auch der Querschnitt am Stiel sollte hell sein.
Falls der Steckling etwas trocken ist, schneiden Sie ihn um ein paar Zentimeter zurück und weichen Sie ihn einige Stunden in gesüßtem Wasser ein. Er könnte sich dann lockern.
Wie man Beschädigungen an Stecklingen vermeidet
Verwenden Sie ausschließlich gesundes Pflanzenmaterial. Behandeln Sie Spenderpflanzen regelmäßig gegen Schädlinge und Krankheiten. Verpacken und lagern Sie fragwürdige, aber wertvolle Exemplare getrennt von anderen Pflanzen. Achten Sie auf strenge Temperaturkontrolle, überwachen Sie die Luftfeuchtigkeit und überprüfen Sie die Umgebung. Stellen Sie sicher, dass Nagetiere keinen Zugang haben.
Manche Gärtner bestreichen die Stecklinge teilweise oder vollständig mit Paraffin. Vor dem Veredeln reinigen sie diese sorgfältig.
Tipps für die Arbeit mit Stecklingen

Stecklinge sollten nur während der Ruhephase geschnitten werden, wenn der Saftfluss des Baumes eingestellt ist. Desinfizieren Sie unbedingt alle Werkzeuge. Vermeiden Sie es, die Schnittstellen zu berühren, um das Kambium nicht zu beschädigen. Machen Sie mehrere Stecklinge, da nicht alle optimal anwachsen werden. Unmittelbar vor dem Veredeln machen Sie einen frischen, schrägen Schnitt 1–2 cm höher und mit dem dreifachen Durchmesser des Stecklings. Führen Sie den gleichen Schnitt an der Unterlage durch. Das Messer sollte so scharf wie möglich sein.
Versuchen Sie, mehrere Veredelungen an demselben oder an verschiedenen Bäumen durchzuführen. Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Methoden. Die Veredelung erfolgt vor dem Austrieb, unmittelbar nach dem Erwachen des Baumes. Verzweifeln Sie nicht, wenn es beim ersten Mal nicht klappt; selbst erfahrenen Gärtnern gelingt das nicht immer.

Kommentare
Ein sehr guter und detaillierter Artikel, eine hervorragende Anleitung, besonders für Anfänger… Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Wichtigste ist, dass der Baum, von dem man Stecklinge bekommt, hundertprozentig gesund ist. Nehmen Sie sich die Zeit, jede Rindenstelle sorgfältig zu untersuchen, sonst haben Sie am Ende einen Garten voller kranker Pflanzen…