Ameisen- und Insektenfanggürtel: Schützt Gartenbäume vor Schädlingen

Ameisen- und Insektenfanggürtel: Schützt Gartenbäume vor Schädlingen

Im Frühling erwachen nicht nur die Knospen, sondern auch die Larven und Puppen schädlicher Insekten, die im Boden überwintert haben. Mit den wärmeren Temperaturen schlüpfen sie und begeben sich zu den Knospen – ihrer Hauptnahrungsquelle. Ein Schädlingsbefall kann einen Baum vollständig kahlfressen. Wie können Sie Ihren Baum vor diesen ungebetenen Gästen schützen? Legen Sie einen Insektenschutzgürtel an.

Die Larven vieler Insektenschädlinge überwintern im Boden und im Laub und klettern im Frühjahr nach der Verpuppung wieder den Baumstamm hinauf. Daher ist es notwendig, eine Barriere gegen die Insektenwanderung zu schaffen. Dies ist die Grundlage für die Entwicklung spezieller Fangbänder zum Schutz von Obstbäumen vor Schädlingen.

Wie und wann man Fanggürtel herstellt

Insektenfallen können im Handel gekauft oder selbst hergestellt werden. Sie werden im frühen Frühling, im März, und in manchen Regionen auch in den letzten zehn Februartagen aufgestellt, bevor die durchschnittliche Tagestemperatur über null Grad steigt. Warmes Wetter weckt die Knospen, die Hauptnahrungsquelle vieler Schädlinge, die im Boden überwintern. Daher ist es wichtig, die Fallen aufzustellen, bevor die Insekten ihre Nahrungsquelle erreichen.

Die Fallen werden nach dem ersten Bodenfrost entfernt. Es wird nicht empfohlen, sie über den Winter an den Bäumen zu lassen, da sie die Bäume beschädigen können.

In Regionen mit sehr milden und fast schneelosen Wintern ist es zulässig, den Gürtel angelegt zu lassen.

Arten und Anleitungen zur Herstellung

Es gibt viele Arten von Fanggürteln. Sie lassen sich im Allgemeinen in drei große Gruppen einteilen: trockene, klebrige und giftige.

Vor dem Befestigen des Gürtels muss die trockene Rinde vom Baum entfernt werden.

Trocken

Die beliebteste Art von Insektenschutzbändern bildet eine mechanische Barriere. Diese Bänder werden oft aus leicht verfügbaren Materialien wie Plastikflaschen, Papier oder dicker Pappe hergestellt. Zu den gängigsten Ausführungen gehören ein Kragen, ein Trichter und ein Doppeltrichter.

Trichter

TrichterfangbandDer Trichtergürtel ist die einfachste, aber effektivste Konstruktion. Er ähnelt einem Rock oder einem Trichter. Aufwärts kriechende Insekten gelangen hinein und können nicht mehr entkommen. Diese Falle ist leicht herzustellen:

  1. Ein „Rock“ mit Verlängerung wird aus Pappe, Papier oder einer Plastikflasche hergestellt, um dem Umfang des Baumes zu entsprechen.
  2. Der obere, schmale Teil wird fest am Baumstamm befestigt. Für einen festeren Sitz können Sie Schaumgummi, Fiberglas oder Polystyrolschaum verwenden.

Tor

Ameisen- und Insektenfanggürtel: Schützt Gartenbäume vor SchädlingenEine Art Gurt, der für herabsteigende Insekten entwickelt wurde. Er besteht aus einem 4–5 mm dicken Gummistreifen, der etwas länger ist als der Stammumfang und sich in einer Höhe von 40–50 cm über dem Boden befindet.

  1. Das Gummiband wird am Zylinder befestigt, wobei die Ränder nach oben gebogen werden, um eine Art Becher oder Kragen zu bilden.
  2. Die Enden des Gummistreifens werden mit Klebstoff zusammengeklebt.
  3. Das Sonnenblumenöl wird in den Kragen eingefüllt.

In dieser Falle gefangene Insekten können nicht entkommen. Außerdem dehnt sich der Gummiring mit dem Wachstum des Baumes aus. Die Falle erfordert sorgfältige Pflege – Insekten müssen umgehend entfernt und regelmäßig Öl nachgefüllt werden.

Doppelseitiger Trichter

Ein doppelseitiger Trichter ist aufgrund seiner Vielseitigkeit praktisch: Er fängt sowohl auf- als auch absteigende Insekten. Er wird aus Streifen von Jute, Agrargewebe oder Papier hergestellt, die mit Insektizidlösungen getränkt sind. Die Breite des Trichters sollte mindestens 30 cm betragen.

  1. Das Werkstück wird um den Gürtel gewickelt und in der Mitte fest verknotet.
  2. Die Ober- und Unterseite der Falle werden begradigt, um einen „Rock“ und einen „Kragen“ zu bilden.
  3. Der Boden und die Oberseite der Fallen sind mit Lehm gefüllt.

Klebrig

Ameisen- und Insektenfanggürtel: Schützt Gartenbäume vor SchädlingenKlebebänder bestehen aus einem Spezialkleber, der auf Stoff, Papier, Jute oder andere Vliesstoffe aufgetragen wird. Der Kleber kann auch direkt auf Rinde aufgebracht werden. Die Funktionsweise dieser Fallen ist sehr einfach: Durch die Klebrigkeit und Viskosität des Klebers bleiben die Insekten kleben.

Dank seiner speziellen Formel und Polymerbasis behält der Klebstoff seine Eigenschaften lange. Er ist in Tuben, Dosen und als Aerosol erhältlich. Letzteres gilt als besonders praktisch, da es ein gleichmäßiges Auftragen des Klebstoffs auf die Rinde oder den Untergrund gewährleistet. Bei Rinde füllt das Aerosol alle Ritzen, durch die Schädlinge eindringen können.

Die Herstellung des Gürtels ist sehr einfach:

  1. Nehmen Sie einen Streifen Papier, Stoff oder Vliesstoff, der 20 cm breit und etwas länger als der Umfang des Stammes ist.
  2. Tragen Sie eine 0,2–0,5 cm dicke Schicht Klebstofffangmittel auf das Werkstück auf und lassen Sie es leicht antrocknen.
  3. Der fertige Gürtel wird um den Stamm gewickelt und überlappt dabei die Kanten.

Ein separater Typ ist die Ölfalle gegen AmeisenDiese Insekten meiden ölige Spuren. Um einen solchen Schutzstreifen herzustellen, wird Stoff oder Jute in Sonnenblumen- oder Industrieöl getränkt und mit Bindfaden am Baumstamm befestigt.

Giftig

Ameisen- und Insektenfanggürtel: Schützt Gartenbäume vor SchädlingenGiftfallen enthalten Chemikalien – Insektizide und Akarizide –, die die Lebensfunktionen von Insekten, die darauf kriechen, beeinträchtigen und so zu deren Tod führen. Sie sind gegen viele Apfelbaumarten wirksam. RaupenDie

  1. Ein 20–30 cm breites Stück Jute, Stoff oder anderes saugfähiges Material wird in einer Lösung eines beliebigen Insektizids getränkt.
  2. Der Giftgürtel ist einen halben Meter über dem Boden befestigt.
  3. Der obere Teil wird mit einer Folie umwickelt, um eine möglichst geringe Verdunstung der Substanz zu gewährleisten.

Zusätzlich kann eine Folienschicht unter der Klappe angebracht werden.

Wie man Fangbänder richtig einsetzt – Tipps von Gärtnern

Ameisen- und Insektenfanggürtel: Schützt Gartenbäume vor SchädlingenErfahrene Gärtner empfehlen:

  • Die Gurte sollten in einer Höhe von 35–55 cm über dem Stammfuß befestigt werden. Befindet sich der erste Ast des Baumes auf dieser Höhe, sollte die Gurthöhe 5–10 cm darunter liegen.
  • Die Fallen müssen mindestens alle zwei Tage kontrolliert, die Insekten entfernt und vernichtet werden.
  • Fangbänder werden je nach Bedarf ausgetauscht, insbesondere Klebebänder: Insekten bleiben schnell am Klebstoff haften, und dieser verliert seine Klebekraft.
  • Es ist besser, Fallen zu kombinieren und zwei Gürtel zu erstellen – einen trockenen und einen klebrigen oder einen giftigen, falls die Insekten es schaffen, die erste „Verteidigungslinie“ zu überwinden.

Vor- und Nachteile von Fanggürteln

Fallen haben, wie jede Methode, ihre Vor- und Nachteile.

Zu den Vorteilen gehören:

  • Umweltverträglichkeit – die Fallen schaden weder dem Baum noch der Umwelt, auch nicht giftige, da der Wirkstoff nicht in die Rinde eindringt und nicht in die Luft versprüht wird;
  • einfache Herstellung – jeder Gürtel kann aus verfügbaren Materialien in wenigen Minuten hergestellt werden;
  • hohe Effizienz, insbesondere bei der Erstellung kombinierter oder abwechselnder Fallen.

Zu den Nachteilen gehören:

  • die Notwendigkeit, Fallen regelmäßig zu überprüfen und zu aktualisieren;
  • Andere Insekten, die für den Baum nützlich sind, könnten sterben – Marienkäfer, Bienen;
  • helfen nicht gegen fliegende Schädlinge - Käfer, Schmetterlinge, BlattläuseDie

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Schlussfolgerungen

Fangbänder sind eine einfache und umweltfreundliche Methode, Bäume vor Insekten zu schützen, die im Boden überwintern. Es gibt drei Hauptgruppen von Fangbändern: trockene, klebrige und giftige. Sie schaden der Umwelt praktisch nicht; eine Ausnahme bilden klebrige Bänder, die versehentlich Bienen, Marienkäfer und andere Nützlinge fangen können.

Leider schützen solche Fallen nur vor baumkriechenden Schädlingen und nicht vor fliegenden Schädlingen wie Schmetterlingen, Blattläusen und Käfern. Außerdem ist die Herstellung der Fallen zeit- und arbeitsaufwendig: Sie müssen regelmäßig kontrolliert, von gefangenen Insekten befreit und gegebenenfalls ersetzt werden. Da sie jedoch einfach und kostengünstig herzustellen sind, sind sie ein beliebtes Mittel, um Obstbäume vor baumkriechenden Schädlingen und deren Larven zu schützen.

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