Grüne Blattläuse an Apfelbäumen: Wie man Bäume behandelt, um sie sicher loszuwerden
Das Auftreten von Blattlauskolonien an Apfelbäumen ist ein häufiges Phänomen, das durch den hohen Aminosäuregehalt des Laubs verursacht wird. Trotz ihrer geringen Größe richten diese Insekten erhebliche Schäden an und tragen so nicht nur zum Verlust der Ernte, sondern auch der Bäume selbst bei. Wird der Schädling nicht bekämpft, kann dies zum Verlust des gesamten Obstgartens führen.
Inhalt
Allgemeine Merkmale
Blattläuse (Aphidoidea) gehören zur Insektenüberfamilie und zur Ordnung der Schnabelkerfe (Hemiptera). Diese Schädlinge bilden große Kolonien und siedeln sich auf Pflanzen an, um deren Pflanzensäfte zu saugen. Sie übertragen außerdem Pflanzenviren.
Beschreibung des Insekts
Blattläuse können je nach Art unterschiedliche Formen und Gestalten aufweisen: länglich, eiförmig, halbkugelförmig, elliptisch oder tropfenförmig. Die Insekten sind 0,3 bis 0,8 mm groß. Ihr Körper ist weich und durchsichtig, seine Oberfläche mit unterschiedlich dichten und langen Haaren sowie charakteristischen Ausstülpungen und Höckern bedeckt.
Die Farbe der Blattlaus entspricht der Pflanze, auf der sie parasitiert. Im Moment ist der Apfelbaum grün. Der Kopf ähnelt einem Trapez, mit Fühlern an der Spitze, auf denen sich die Sinnesorgane für Hören und Tasten befinden. Blattläuse haben ein ausgezeichnetes Sehvermögen; ihre Augen können schwarz, braun oder rot sein.
Die Mundwerkzeuge der Blattläuse ähneln einem Rüssel, mit dem sie Pflanzengewebe durchstechen und Pflanzensaft saugen. Dieses Organ kann lang und spitz oder kurz und stumpf sein. Blattläuse werden in geflügelte und flügellose unterteilt; das Vorhandensein von Flügeln bestimmt den Aufbau ihres Brustkorbs.
Das Insekt besitzt lange, dünne Beine, die ihm nicht nur das Gehen, sondern auch das Springen ermöglichen. Der Hinterleib besteht aus neun Segmenten. Die ersten sieben enthalten die Stigmen, die übrigen sieben die Saftröhrchen für Ausscheidung und Sekretion. Das letzte Segment ist unterentwickelt und ähnelt einem borstigen Schwanz.
Lebenszyklus
Im Herbst legt das Insekt Eier, aus denen im Frühjahr während der Knospenbildung Larven schlüpfen. Dieser Prozess dauert etwa sechs bis sieben Tage. Zunächst ernähren sich die Larven von grünen Knospen, später fressen sie auch Blütenknospen und Blätter.
Kurz vor Beginn der Blütezeit erscheinen die erwachsenen Insekten: Das Weibchen gebiert innerhalb von 20 bis 30 Tagen 80 bis 120 Larven, aus denen sich innerhalb von 8 bis 12 Tagen flügellose Individuen entwickeln.
Etwa Ende Mai oder Anfang Juni schlüpfen die geflügelten Weibchen, die zu benachbarten Apfelbäumen fliegen und so eine neue Generation im gesamten Obstgarten verbreiten. Die Weibchen legen ihre Nachkommen auf die Blattunterseiten, Blattstiele und Triebspitzen. Manchmal parasitieren die Kolonien auch die Früchte.
Die höchste Blattlauspopulation tritt Mitte Juli auf.
Im Herbst (September – Oktober) beginnen Männchen und Weibchen mit der Eiablage. Jedes Weibchen legt ein bis fünf Eier, die es mit einer klebrigen Substanz an jungen Trieben befestigt. Anfangs sind die Eier hellgrün, später werden sie schwarz und glänzend.
Verbreitungsgebiet
Apfelblattläuse kommen in nahezu allen europäischen Ländern, Nordafrika, dem Kaukasus, Zentralasien, Nordamerika, Pakistan und Ostindien vor. Sie sind vom frühen Frühling bis zum späten Herbst in Obstplantagen aktiv.
Anzeichen eines Blattlausbefalls
Apfelblattläuse befallen Bäume typischerweise von der Spitze her, wodurch ihr Befall zunächst schwer zu erkennen ist. Sobald die Schädlinge das Innere des Baumes erreicht haben, lassen sie sich leichter identifizieren.
Kolonien Ameisen Das Vorhandensein einer klebrigen Substanz auf der Blattunterseite ist ein sicheres Zeichen dafür, dass der Baum von Blattläusen befallen ist.
Darüber hinaus deuten folgende Faktoren darauf hin, dass das Problem aufgetreten ist:
- ungeöffnete Knospen während der Blütezeit;
- Verformung der oberen Teile junger Triebe (Verkleben und Verdrehen);
- Bildung von Schwellungen und roten Flecken auf den Blattspreiten;
- Einrollen der Blätter, gefolgt von Schwarzfärbung und Austrocknung.
Die Ausbreitung der Apfelblattläuse geht mit dem Auftreten von Rußtaupilzen einher, da der von den Schädlingen ausgeschiedene Honigtau die Entwicklung dieses Organismus begünstigt.
verursachten Schaden
Wird das Problem des Blattlausbefalls ignoriert, hat dies folgende Konsequenzen für die Gartenkulturen:
- Wachstumsverzögerung;
- Abnahme der Fruchtqualität;
- späte Bildung und Reifung der Fruchtknospen;
- verminderte Immunität, was ein ungünstiger Faktor bei der Vorbereitung auf den Winter ist;
- Anfälligkeit für Schäden durch andere Schädlingsarten;
- erhöhte Anfälligkeit für Infektionserreger;
- übermäßige Verschmutzung der Blattspreiten durch die Anziehung von Staub durch eine klebrige Substanz.
Wenn eine Kolonie massenhaft auftritt, kann sie innerhalb kurzer Zeit einen erheblichen Teil einer Obstplantage befallen und sich negativ auf die Gesundheit der Apfelbäume und die Ernte auswirken.
Schädlingsresistente Sorten
Blattläuse sind recht häufige Insekten, deren natürliche Nahrung der Saft von Gartenbäumen und -pflanzen ist. Da der Befall mit diesen Schädlingen primär durch ihre bloße Existenz verursacht wird, lässt sich dies nicht beeinflussen. Daher gibt es keine Apfelbaumsorten, die gegen Blattlausbefall resistent sind.
Optionen zur Blattlausbekämpfung
Das Auftreten roter Flecken auf Blättern und Früchten ist das erste Anzeichen eines Blattlausbefalls. Um das Absterben des Baumes zu verhindern, ist sofortiges Handeln unerlässlich. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Insekten dauerhaft zu beseitigen:
- agrotechnisch;
- Chemikalie;
- unter Anwendung von Volksheilmitteln;
- biologisch.
Wirksame Insektizide
Bei starkem Blattlausbefall von Obstbäumen reichen organische Bekämpfungsmethoden nicht aus. Dann werden chemische Mittel eingesetzt. Als die wirksamsten gelten:
- Fitoverm
- "Goldener Funke";
- Cypermethrin;
- "Decis";
- Wut;
- Nitrafen;
- "Akarin";
- "Kinmiks";
- "Oleocuprit";
- Intavir;
- "Karate";
- Trichopolum
- Fufanon;
- Karbofos.
Jedes Arzneimittel sollte nur gemäß den Anweisungen des Herstellers verwendet werden.
Die Chemikalien „Dichlorvos“ und „Karbofos“ sollten nur in äußersten Notfällen eingesetzt werden, da diese Substanzen hochgiftig sind.
Verarbeitungsregeln
Trotz der Wirksamkeit von Pestiziden schwächen diese die Gartenpflanzen und die umliegenden Gewächse. Daher sollte diese Methode nur dann angewendet werden, wenn andere Bekämpfungsmethoden gegen Blattläuse erfolglos geblieben sind. Beim Umgang mit toxischen Produkten ist es unerlässlich, mehrere Anforderungen strikt einzuhalten:
- Die Behandlung darf nicht während der Reifezeit der Früchte durchgeführt werden;
- Persönliche Schutzausrüstung verwenden: Schutzbrille oder Maske, Atemschutzgerät, Schutzanzug, Handschuhe;
- Wählen Sie für die Veranstaltung trockenes, windstilles Wetter.
Die Behandlung besteht darin, die vorbereitete Lösung auf die Bäume aufzutragen, wobei besonderes Augenmerk auf Stellen mit offensichtlichen Schäden gelegt wird. Apfelbäume werden von unten nach oben besprüht, damit das Mittel auch die Blattunterseiten erreicht, wo sich die Schädlinge aufhalten.
Die zubereitete Mischung ist nur für eine einmalige Behandlung bestimmt, da ihre Wirksamkeit mit der Zeit nachlässt. Um zu verhindern, dass Blattläuse Resistenzen gegen denselben Wirkstoff entwickeln, muss das Insektizid jede Saison erneuert werden.
Unabhängig von der Vorbereitung benötigt jeder ausgewachsene Baum 5 Liter Nährlösung, junge Sämlinge hingegen 2 bis 3 Liter.
Termine der Ereignisse
Da manche Schädlinge wandern können, ist es wichtig, den Gesundheitszustand von Obstbäumen ständig zu überwachen. Wird ein Problem festgestellt, sollte es umgehend und idealerweise präventiv angegangen werden.
Pflanzenschutzmittel sollten etwa einen Monat vor der Blüte eingesetzt werden, da ihre Wirkung bis zu 20 Tage anhält und für bestäubende Insekten schädlich sein kann. Während der Blütezeit empfiehlt sich die Anwendung ungiftiger Produkte.
Vor der Blüte
Blattläuse, die während der Blütezeit an Bäumen vorkommen, befallen die Knospen, bevor diese sich überhaupt öffnen, was sich nachteilig auf die spätere Ernte auswirkt. Daher wird empfohlen, vor Beginn dieser Periode Maßnahmen zur Insektenbekämpfung durchzuführen.
Nach der Blüte
Im Juni und Juli können aus unbeschädigten Wintereiern ausgewachsene Insekten schlüpfen. In diesem Fall sollte der Garten umgehend mit einem selbst hergestellten Insektizid oder einem biologischen Produkt behandelt werden; andernfalls führt der Schädlingsbefall zum Abfallen noch unentwickelter Früchte.
Während der Fruchtreifung
Das Besprühen von Obstbäumen mit Chemikalien wird innerhalb von 20 Tagen vor der Ernte nicht empfohlen. Falls erforderlich, sollte die Ernte um 2–3 Wochen verschoben werden, damit die Insekten absterben und die Chemikalien verdunsten können.
Herbstverfahren
Nach der Ernte und dem Abfallen der Blätter führen die Gärtner ihre letzte Spritzbehandlung der Saison durch und schneiden beschädigte Äste ab, die zusammen mit dem abgefallenen Laub verbrannt werden.
Verarbeitungszyklen
Die Häufigkeit der zur Bekämpfung von Blattläusen ergriffenen Maßnahmen wird durch die Vegetationsphasen des Apfelbaums bestimmt, nämlich:
- Im Februar und März befinden sich die Baumknospen noch in der Ruhephase, und zu dieser Zeit zielen die Behandlungen darauf ab, die Insekten zu vernichten, die den Winter überlebt haben.
- Im April und Mai beginnen sich die Knospen zu öffnen und Blütenknospen zu bilden, die unbedingt vor Schäden durch Blattläuse geschützt werden müssen.
- Ende Mai und Anfang Juni, während der Fruchtansatzperiode, werden 1 bis 2 Behandlungen durchgeführt.
- Juni und Juli sind durch die aktive Reifung der Früchte gekennzeichnet; die Spritzung erfolgt 2-3 Mal, wobei traditionelle und biologische Mittel bevorzugt werden.
- Im August und September – der Fruchtzeit – sind höchstens zwei Desinfektionen zulässig.
- Oktober und November markieren das Ende der Vegetationsperiode. In dieser Zeit werden die Bäume ein letztes Mal behandelt und auf den Winter vorbereitet.
Besonderheiten der Blattlausbekämpfung in verschiedenen Regionen
In jeder Region erfolgt die Knospen- und Blütenstandsbildung aufgrund der lokalen Klimabedingungen zu unterschiedlichen Zeiten. Aus diesem Grund werden Maßnahmen zur Blattlausbekämpfung in Obstplantagen je nach Vegetationsperiode des Apfelbaums zu unterschiedlichen Zeitpunkten durchgeführt.
chemikalienfreie Methoden
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Apfelblattläuse zu bekämpfen, darunter auch insektizidfreie Methoden. Diese sind zwar weniger wirksam, stellen aber kein Risiko für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt dar.
Biologische Methode
Diese Methode nutzt lebende Organismen. Ihr Vorteil liegt in der Vorbeugung von Blattlausbefall in den folgenden Jahren. Dazu werden im Garten günstige Bedingungen geschaffen, um die natürlichen Feinde der Blattläuse – Pflanzen, Vögel und Tiere – anzulocken. Die grundlegenden Empfehlungen lauten wie folgt:
- Zerstörung aller Ameisenhügel im Obstgarten, da Ameisenkolonien Blattläusen Schutz bieten und dadurch zu deren Vermehrung beitragen;
- Herstellung von Vogelhäusern und Futterstellen für Vögel, die sich von Blattläusen ernähren: Sperlinge, Rotkehlchen, Meisen und Hänflinge;
- Pflanzen anpflanzen, deren Geruch Blattläuse abwehrt: Ringelblume, Rainfarn, Dalmatinische Kamille, Knoblauch;
- Anlocken von blattlausfressenden Insekten: Wespen, Florfliegen, Marienkäfer.
Es ist äußerst unerwünscht, im Obstgarten Pflanzen anzubauen, die Blattläuse anlocken: Schneeball, Malve, Linde, Mohn und Begonie.
Das Auftreten von Vögeln und Insekten wird durch Gewürze, duftende Kräuter oder Brennnesseln, die auf dem Gelände wachsen, begünstigt.
Volksheilmittel
Viele Gärtner verwenden selbstgemachte Schädlingsbekämpfungsmittel in Kombination mit chemischen Mitteln. Zu den wirksamsten Rezepturen gehören:
- Flüssigseife, verdünnt in Wasser, umhüllt die Insekten mit einem Film, aus dem sie sich nicht befreien können. Die Blattläuse sterben an Sauerstoffmangel. Zur Herstellung der Lösung 250 ml Pflanzenöl und 2 Teelöffel Seife in ½ Liter Wasser verdünnen.
- Zwei Tassen zerdrückte Tomatenblätter, die vom unteren Teil der Pflanzen stammen, in einem halben Liter Wasser einweichen und 24 Stunden ziehen lassen. Die entstandene Mischung auf das grüne Laub von Apfelbäumen sprühen.
- Holzasche-Aufguss: 1 kg Holzasche in 8 Litern kochendem Wasser auflösen und 24 Stunden an einem warmen Ort ziehen lassen. Anschließend abseihen und wie angegeben verwenden. Für eine optimale Wirkung können Sie dem Aufguss auch etwas Waschmittelspäne hinzufügen.
- Ammoniaklösung lähmt und tötet Insekten. Eventuell nach der ersten Behandlung verbliebene Kolonien werden durch eine zweite Sprühbehandlung vernichtet.
- Knoblauchmischung: Dazu 5 Knoblauchzehen im Mixer pürieren, 150 g heißes Wasser hinzufügen und mindestens 24 Stunden ziehen lassen. Anschließend 2 Teelöffel Pflanzenöl und 1 Teelöffel Flüssigseife unterrühren.
- Tabakstaub, verdünnt mit Wasser im Verhältnis 50 g pro 10 l.
Die Behandlung von Bäumen mit einer Lösung aus getrocknetem Senfpulver in Wasser kann Blattläuse bekämpfen. Geben Sie 100 Gramm Pulver in 10 Liter heißes Wasser und lassen Sie die Mischung 24 Stunden ziehen. Vor der Anwendung fügen Sie 30 Gramm Waschmittel und weitere 10 Liter Wasser hinzu.
Eine Alternative zu diesem Hausmittel wäre in Wasser aufgelöstes Senfpulver und EssigVerwenden Sie dazu jeweils 1 Esslöffel jeder Komponente pro 10 Liter Flüssigkeit.
Ammoniakdämpfe schädigen Blattläuse. Zur Herstellung der Lösung 50 ml Ammoniak in 10 Litern Wasser verdünnen und 50 g Waschmittel hinzufügen. Die Lösung mit einer Gießkanne ausbringen, da die feinen Tröpfchen einer Sprühflasche die oberen Teile des Apfelbaums nicht erreichen.
Präventive Maßnahmen
Vorbeugende Maßnahmen können das Auftreten von Blattläusen an Apfelbäumen verringern. Zu diesem Zweck werden folgende Verfahren empfohlen:
- rechtzeitige Unkrautbekämpfung – Unterschlupf für Schädlinge im Winter;
- Anbau von duftenden Kräutern im Garten, die Insekten anlocken, welche die Feinde der Blattläuse sind, und so günstige Bedingungen für deren Überwinterung schaffen;
- regelmäßige Kontrolle der Apfelbäume, Überwachung des Zustands ihrer Rinde, gegebenenfalls rechtzeitige Behandlung;
- sachgemäße Durchführung der Düngung;
- Einhaltung des Regimes Glasur;
- Bäume mit Hausmitteln bestäuben.
Die Bekämpfung von Blattläusen an Obstbäumen erfordert Konsequenz und Disziplin. Zwar lassen sich diese Schädlinge nicht vollständig beseitigen, doch ein rechtzeitiger Schutz ist durchaus möglich. Bei Befolgung aller Empfehlungen können innerhalb kurzer Zeit positive Ergebnisse erzielt werden.