Apfelbaumpflege im Herbst: 10 wichtige Schritte
Die Herbstpflege von Apfelbäumen im Obstgarten umfasst eine Reihe von Maßnahmen, die eine erfolgreiche Überwinterung gewährleisten sollen und idealerweise vor dem ersten Frost abgeschlossen sein sollten. Diese Maßnahmen werden in einer bestimmten Reihenfolge durchgeführt, wobei jede Maßnahme die vorherigen ergänzt und fortführt. Dies trägt nicht nur dazu bei, den Obstgarten über den Winter zu erhalten, sondern auch den Ertrag und die Qualität der Früchte im nächsten Jahr zu verbessern.
Inhalt
Laubreinigung
Abgefallenes Laub und verfaultes Obst bieten einen idealen Nährboden für Sporen verschiedener Pilze und Krankheitserreger, die Obstbäume befallen. Deshalb ist es so wichtig, sofort nach dem Laubfall mit der Reinigung zu beginnen.
Abgefallenes Laub wird auf einen Komposthaufen gegeben, wo es mehrere Jahre verrottet. Während dieser Zeit werden durch hohe Temperaturen alle krankheitserregenden Mikroorganismen abgetötet, und der Kompost eignet sich als Dünger.
Für optimale Ergebnisse wird der Komposthaufen zusätzlich mit einem Fungizid besprüht oder mit einer kleinen Menge Kalk bestreut.
Ausgraben von Baumstammkreisen
Der von Laub befreite Boden wird umgegraben, um tief im Boden verborgene Schädlingslarven zu vernichten und die Ausbreitung von Unkräutern zu verhindern, deren Samen an die Oberfläche gefallen sein könnten. Die empfohlene Grabtiefe beträgt maximal 15 cm. Zu tiefes Auflockern des Bodens kann die Baumwurzeln beschädigen.
Es ist besser, den Boden umzugraben, wenn er nass ist.
Topdressing
Das Ausgraben um Baumstämme wird oft mit der Ausbringung von organischem Dünger im Herbst kombiniert. Unter jeden Baum werden ein bis zwei Eimer verrotteter Mist oder Kompost gegeben, zusammen mit Superphosphat (50 g) und Kaliumchlorid (30 g). Die Ausbringung stickstoffhaltiger Düngemittel im Herbst wird nicht empfohlen.
Für eine bessere Nährstoffaufnahme durch das Wurzelsystem des Baumes wird folgende Durchführung empfohlen: Oberflächenbehandlung in feuchte Erde.
Herbstbewässerung
Ein gut mit Wasser versorgter Baum übersteht den Winter besser. Seine Äste brechen weniger leicht unter der Schneelast, und seine Rinde ist weniger anfällig für Frostrisse. Um den Baum für den gesamten Winter mit Feuchtigkeit zu versorgen, wird er im Herbst gezielt bewässert. In regnerischen Herbsten ist dies möglicherweise nicht nötig. Ist der Herbst jedoch trocken und der Boden in 15–20 cm Tiefe nicht gesättigt, empfiehlt sich eine solche Bewässerung. Bewässerung Bewässerung ist unbedingt erforderlich. Für ausgewachsene Bäume werden 6 Eimer Wasser pro Apfelbaum empfohlen, für junge Setzlinge 3 Eimer. Der Boden wird sowohl direkt am Stamm als auch am Kronenrand befeuchtet.
Je älter der Baum, desto mehr Bewässerungswasser benötigt er.
Mulchen
Um die Feuchtigkeit unter den Bäumen länger zu erhalten, greifen sie auf das Mulchen der Baumstämme mit organischen Materialien zurück – Sägemehl, gemähtem Gras, Torf, Stroh oder HumusZusätzlich zu seiner Schutzfunktion ist eine 10–15 cm dicke Mulchschicht gut. Oberflächenbehandlung Langzeitwirkung.
In stark sauren Böden eignen sich Sägemehl oder gehäckseltes Holz am besten. Torf, Humus und Kiefernnadeln sind in alkalischen Böden wirksam.
Die Rinde abschälen
Moose und FlechtenFlechten verstopfen nach dem Ansiedeln auf einem Baum die Poren der Rinde und verhindern so das Eindringen von Luft. Dadurch trocknet der Baum aus und kann sogar absterben. Zudem breiten sich Flechten oft allmählich auf andere Bäume aus. Daher empfiehlt es sich, diese Parasiten vor dem Winter mit einer der folgenden Methoden von den Stämmen zu entfernen:
- Besprühen mit einer Lösung Kupfersulfat (300–500 g pro Eimer Wasser) oder Kalklösung (1 kg Kalk pro 10 l Wasser) des Stammes, der Äste und der Baumstammringe;
- Abschaben mit einem Holzschaber oder Jutesack, einer harten Bürste mit Waschseife;
- Schmierung mit einer Zusammensetzung aus gleichen Teilen gelöschtem Kalk und Ton, verdünnt mit Wasser bis zur Konsistenz von dicker Sauerrahm.
Moos und Flechten werden nach dem Laubfall entfernt. Um zu verhindern, dass Sporen auf den Boden gelangen, wird der Bereich um den Baumstamm mit einem Tuch abgedeckt.
Beim Bürsten ist darauf zu achten, das lebende Gewebe des Baumes nicht zu beschädigen. Um Beschädigungen zu vermeiden, sollte die Rinde unmittelbar nach einem Regenguss oder nach dem Besprühen des Stammes mit einer der Lösungen entfernt werden, da sich nasse Rinde leichter ablösen lässt.
Die entstandenen Wunden werden sofort mit Wasserstoffperoxid behandelt und mit Gartenpech abgedeckt, um Infektionen und eine Kontamination des Baumes zu verhindern.
Trimmen
Im Herbst wird der Apfelbaum lediglich hygienisch zurückgeschnitten, wobei beschädigte und vertrocknete Äste entfernt werden. Dies gewährleistet eine gleichmäßige Heilung. Sägeschnitt Die Schnitte reichen leicht bis ins gesunde Holz. Die Schnittstellen werden sorgfältig gereinigt und mit Gartenpech behandelt.
Der Rückschnitt erfolgt mindestens zwei Wochen vor dem ersten Frost, damit der Baum Zeit zur Erholung hat.
Weißeln von Baumstämmen
Dies geschieht nach dem Beschneiden und Entfernen der Rinde. Es beugt Frostrissen und Sonnenbrand sowie Schäden durch Nagetiere und Hasen vor. Außerdem verhindert es, dass Schädlinge unter der Rinde überwintern und sich vermehren. Die Arbeit sollte bei trockenem Wetter und Temperaturen über 3 °C erfolgen. Der beste Zeitpunkt dafür sind die ersten beiden Novemberwochen.
Mischung für Weißfärben Sie können die Kalkfarbe fertig kaufen oder selbst herstellen. Dafür benötigen Sie 2,5 kg Kalk, 600 g Kupfersulfat und 250 g Holzleim. Lösen Sie alle Zutaten in 10 Litern warmem Wasser auf und lassen Sie die Mischung vor dem Auftragen der Kalkfarbe eine Weile quellen.
Bei ausgewachsenen Apfelbäumen werden Stamm und Hauptäste bis Armhöhe weiß getüncht. Bei jungen Bäumen werden die Stämme bis zu den ersten Ästen weiß getüncht.
Schädlings- und Krankheitsbekämpfung
Pestizide werden bei starkem Insektenbefall oder Pilzsporenbefall eingesetzt, nachdem die Blätter vollständig abgefallen sind. Um Schädlinge zu erkennen, empfiehlt es sich, die Baumrinde leicht anzuheben und darunter zu schauen. Sind Insekten sichtbar, müssen diese entfernt werden. Andernfalls ist keine chemische Behandlung erforderlich. Vorbeugend werden Apfelbäume mit Insektiziden wie Karbofos oder Aktara behandelt, die die Vermehrung der Schädlinge verhindern.
Isolierung, Schutz vor Nagetieren
Die Stämme junger Apfelbäume benötigen in Wintern mit wenig Schnee und stark schwankenden Tag- und Nachttemperaturen zusätzlichen Frostschutz. Sie werden in Jute, mehrere Lagen dickes Papier oder Pappe eingewickelt und mit Mais- oder Sonnenblumenstängeln sowie Kiefernzweigen isoliert. Diese Abdeckung schützt den Baum nicht nur vor Witterungseinflüssen, sondern hält auch Hasen und Nagetiere fern, die sich an der zarten jungen Rinde gütlich tun wollen. Die Abdeckung wird mit Bindfaden oder Klebeband am Stamm befestigt. Die Isolierschicht wird im Frühjahr entfernt, sobald der Schnee vollständig geschmolzen ist. Es wird empfohlen, die Isolierung in einer Höhe von 100–120 cm über dem Boden abzuschließen.
Eine fachgerechte Herbstvorbereitung der Apfelbäume im Obstgarten gewährleistet einen erfolgreichen Winter und eine gute Ernte. Eine Reihe von Maßnahmen, die in einer bestimmten Reihenfolge durchgeführt werden, trägt dazu bei, den Obstgarten bis zum Frühjahr gesund zu erhalten und die Menge und Qualität der Ernte zu steigern.
